[1] Ew. Hochwohlgeboren danke ich aufs verbindlichste für die gütige Mittheilung der ersten Abtheilung des ersten Bandes der von Ihnen begonnenen Ausgabe des Ramayana, welche mir von dem Geheimen Regierungsrathe von Rehfues, Ihrer gefälligen Absicht gemäß, zugesandt worden. Mit einem lebhaften Interesse habe ich von der inhaltreichen Vorrede, welche über das epische Gedicht überhaupt und insbesondere über den Ramayana, die Entstehung des gegenwärtigen Textes, die verschiedenen Handschriften und Recensionen derselben, und endlich über das Versmaaß die mannigfaltigste Belehrung und zwar in einer wahrhaft klassischen Darstellung gewährt, nähere Kenntniß genommen und mich überzeugt, daß Ew. Hochwohlgeboren keine Mühe und Anstrengung und keine Opfer gescheut haben, um eine möglichst vollendete Ausgabe des größten Indischen Epos zu liefern [2] und auch in diesem Werke Ihrem Namen und der Deutschen Critik und Wissenschaft ein neues würdiges Denkmal zu stiften. Halten Ew. Hochwohlgeboren Sich überzeugt, daß ich das ausgezeichnete Verdienst, welches Sie Sich durch diese schwierige und mühevolle Arbeit erworben, nach seinem ganzen Werthe schätze, und daß es mir eine angenehme Pflicht sein wird, Ihnen bei den bedeutenden Opfern, welche für Sie mit einem Unternehmen von solcher Größe und solchem Umfange verknüpft sind, jede nur mögliche Erleichterung zu gewähren. Mit dem aufrichtigen Wunsche, daß es Ew. Hochwohlgeboren vergönnt sein möge, das würdig begonnene und von vielen ehrenwerthen Männern des In- und Auslandes freundlich beförderte Unternehmen noch Selbst zu Ende zu führen, verbinde ich die erneuerte Versicherung meiner ausgezeichnetesten [3] Ihnen gewidmeten Hochachtung.
Berlin, den 20ten Juni 1829
Altenstein
[4]