Se Excellenz der Herr Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medicinal-Angelegenheiten hat bereits unter d. 14. Nov. v. J. die Akademie der Wissenschaften benachrichtigt, daß Se Majestät der König Ihr Anerbieten zur Theilnahme an der Herausgabe der Werke Friedrichs des Zweiten angenommen habe. Der für die Herausgabe dieser Werke niedergesetzte akademische Ausschuß fand es erwünscht, daß Sie Ihre Muße der Förderung dieser Angelegenheit weihen wollten, und Sie schienen ihm der einzige, welcher geeignet wäre, die Vorrede zu dem Werke zu schreiben, um dasselbe würdig einzuleiten, so wie wir zugleich hoffen, Sie würden auch die Güte haben, Sich der Revision der kurzen Anmerkungen, welche unter den Text kommen sollen, zu unterziehen. So lange jedoch kaum die ersten Vorbereitungen zur Ausführung des Unternehmens getroffen waren, schien es der Akademie unangemessen Ihnen ihrerseits eine Mittheilung zu machen, da sie Ihrer Thätigkeit kein würdiges Feld eröffnet sah. Auch jetzo ist die Sache freilich noch nicht viel weiter gediehen; indessen sollen nun noch die Schriftproben gemacht werden, und wenn nicht unerwartete Hemmungen eintreten, läßt sich hoffen, daß der Druck bald werde beginnen können. Da der Ausschuß wünscht, Sie möchten aber auch bei der Beurtheilung der Schriftproben uns mit Ihren mannigfachen Erfahrungen und Ihrer Einsicht unterstützen, und da es nothwendig scheint, daß Sie in den Stand gesetzt werden, Sich frühzeitig über den Plan des Werkes zu unterrichten, wenn Sie [2] die Abfassung der Vorrede, wie wir hoffen, zu übernehmen geneigt sind; so macht die Akademie nunmehr Gebrauch von der durch Allerhöchste Kabinettsordre v. 17. März d. J. ihr ertheilten Befugniß, Sie, verehrtester Herr College, sobald es ihr angemessen schiene, hierher einzuladen. Mit besonderem Vergnügen habe ich daher die Ehre, als Vorsitzer des Ausschusses und als Secretar Sie im Namen der Akademie ergebenst einzuladen, hierselbst persönlich an unseren Verhandlungen über die Herausgabe der Werke Friedrichs des Zweiten Theil nehmen zu wollen, und hoffe, daß Sie uns, und namentlich mich, bald mit Ihrer Anwesenheit erfreuen werden. Se Exzellenz der Herr Minister der geistlichen p. p. Angelegenheiten hat mich in einer am 27. d. M. gehaltenen Conferenz hochgeneigtest beauftragt, Sie zugleich zu benachrichtigen, er behalte sich vor, nach Ihrem Eintreffen hierselbst die erforderliche Entschädigung für die Reisekosten zu erledigen.
Genehmigen Sie, hochverehrter Herr College und Gönner, die Versicherung meiner Ihnen oft geäußerten Verehrung und innigen Anhänglichkeit. Möge der Himmel Ihnen Gesundheit und jene heitere Frische des Lebens, um welche ich Sie beneide, noch lange erhalten!
Von ganzem Herzen
der Ihrige
Böckh
Berlin, d. 30. April 1841