• Franz Bernhard von Bucholtz to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Wien · Place of Destination: Bonn · Date: 25.03.1829
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Franz Bernhard von Bucholtz
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Wien
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: 25.03.1829
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 512515409
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,III,Nr.2
  • Number of Pages: 4 S., hs.
  • Incipit: „[1] Ew Hochwohlgebohren
    wollen die Mittheilung des hier angeschloßenen Aufsatzes mit geneigter Gesinnung geneh[m]igen, in welchem ich zum Andenken Ihres verewigten [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
[1] Ew Hochwohlgebohren
wollen die Mittheilung des hier angeschloßenen Aufsatzes mit geneigter Gesinnung geneh[m]igen, in welchem ich zum Andenken Ihres verewigten Bruders einiges zu sagen und eine Charakteristik seiner Denkart und seiner Bestrebungen, [wie ich sie] aus längerer Bekanntschaft aufgefaßt hatte, zu versuchen, mich berufen geglaubt habe. Der Aufsat[z] [is]t im hier erscheinenden Archiv abgedruckt.
Einen zweyten Anlaß, HochIhnen diese Zeilen zu schreiben, giebt mir, der, bey meiner flüchtigen Durchreise durch Bonn von Ihnen gegebne Auftrag an die Frau von Buttlar, welchen ich wegen darauf sehr verspäteten Zurückunft von Dresden erst jezt ausrichten konnte, und es mit der gebührenden [2] Sorgfalt und Genauigkeit gethan habe. Sie ha[t] gewünscht, ich möchte Ihnen melden, daß sie [ge]rührt und dankbar für Ihre gütigen Gesinnung[en] und freundlichen Erbiethungen, zwar jezt kein[e] Möglichkeit sieht, von den lezteren wegen des bekannten bedingen[...] Umstandes und Hindernißes, auf irgend eine [län]gere Zeit Gebrauch zu machen, – wohl aber sch[on] seit etwas längerer Zeit den Wunsch hegt, in [ir]gend einer Gegend der Rheinlande z. b. zu Frankfurt vorerst wieder ihren Aufenthalt zu nehmen, theils aus dem allgemeinen Grunde, weil der hiesige Aufenthalt nicht ohne Bes[chwerde] für sie ist, und ihrer Gesundheit nicht zuträglich zu seyn scheint, insbesondere aber, weil sie so Gelegenheit z[u] erhalten hoft, mit Ihnen wenigstens auf kurze Zei[t] nun und denn persönlich zusammenzukommen, und Ihres Gesprächs und Rathes sich zu erfreuen. – Jens Hinderniß [3] betreffend, so würde es wohl nur dann beseitiget gedacht werden können, wenn ohnehin ein Geschäft, beruf. Umstand irgend einer Art einen getrennten Aufenthalt herbeiführte.
Ich habe diesem nichts von eigenen Einfällen oder Vorschlägen hinzuzufügen. Von dem Stande ihrer Sächsischen Angelegenheit habe ich nur das erfahren, daß sie noch immer in der Apellationsinstanz hängt, und die Beschleunigung nicht eben leicht zu bewirken scheint; nach dem bevorstehenden (und wann erfolgenden ist noch nicht zu sagen) Spruch, soll der Gegner noch einmahl appeliren können. Wäre unverhoffter Weise der endliche Spruch nicht günstig, so würde namens der Frau v. Buttlar, dem Rath ihres Advokaten gemäß, auf Umstoßung des Testaments xxxxxhxt [ge]klagt werden können, was dann aber auch wieder durch alle Instanzen gehen dürfte. – Der wirkliche Genuß des betreffenden Vermögens liegt also noch in [4] unbestimmter Aussicht, während die Kränklichkeit des kleineren Kindes denselben noch um so unentbehrlicher machte. – Die Umstände, welche eine Erleichterung ihrer Lage wünschenswerth machen müßen, bestehen also noch in vollem Maaße.
Ich bitte auch bey diesem Anlaß um die Genehmigung meiner verehrenden Gesinnungen
v. Bucholtz
Wien 25 März 29
Frau v. Schlegel ist von dem oben erwähnten auf das vollständigste unterrichtet, und es wenn Sie vielleicht der Frau v. B. irgend etwas in Bezug darauf zu äussern im Falle wären, so stehe ich meinesorts mit dem größten Vergnügen zu Dienst, es zu überbringen. Der eben so unmittelbare, und wohl noch schnellere Weg wäre aber der durch Ihre Frau Schwägerinn
[1] Ew Hochwohlgebohren
wollen die Mittheilung des hier angeschloßenen Aufsatzes mit geneigter Gesinnung geneh[m]igen, in welchem ich zum Andenken Ihres verewigten Bruders einiges zu sagen und eine Charakteristik seiner Denkart und seiner Bestrebungen, [wie ich sie] aus längerer Bekanntschaft aufgefaßt hatte, zu versuchen, mich berufen geglaubt habe. Der Aufsat[z] [is]t im hier erscheinenden Archiv abgedruckt.
Einen zweyten Anlaß, HochIhnen diese Zeilen zu schreiben, giebt mir, der, bey meiner flüchtigen Durchreise durch Bonn von Ihnen gegebne Auftrag an die Frau von Buttlar, welchen ich wegen darauf sehr verspäteten Zurückunft von Dresden erst jezt ausrichten konnte, und es mit der gebührenden [2] Sorgfalt und Genauigkeit gethan habe. Sie ha[t] gewünscht, ich möchte Ihnen melden, daß sie [ge]rührt und dankbar für Ihre gütigen Gesinnung[en] und freundlichen Erbiethungen, zwar jezt kein[e] Möglichkeit sieht, von den lezteren wegen des bekannten bedingen[...] Umstandes und Hindernißes, auf irgend eine [län]gere Zeit Gebrauch zu machen, – wohl aber sch[on] seit etwas längerer Zeit den Wunsch hegt, in [ir]gend einer Gegend der Rheinlande z. b. zu Frankfurt vorerst wieder ihren Aufenthalt zu nehmen, theils aus dem allgemeinen Grunde, weil der hiesige Aufenthalt nicht ohne Bes[chwerde] für sie ist, und ihrer Gesundheit nicht zuträglich zu seyn scheint, insbesondere aber, weil sie so Gelegenheit z[u] erhalten hoft, mit Ihnen wenigstens auf kurze Zei[t] nun und denn persönlich zusammenzukommen, und Ihres Gesprächs und Rathes sich zu erfreuen. – Jens Hinderniß [3] betreffend, so würde es wohl nur dann beseitiget gedacht werden können, wenn ohnehin ein Geschäft, beruf. Umstand irgend einer Art einen getrennten Aufenthalt herbeiführte.
Ich habe diesem nichts von eigenen Einfällen oder Vorschlägen hinzuzufügen. Von dem Stande ihrer Sächsischen Angelegenheit habe ich nur das erfahren, daß sie noch immer in der Apellationsinstanz hängt, und die Beschleunigung nicht eben leicht zu bewirken scheint; nach dem bevorstehenden (und wann erfolgenden ist noch nicht zu sagen) Spruch, soll der Gegner noch einmahl appeliren können. Wäre unverhoffter Weise der endliche Spruch nicht günstig, so würde namens der Frau v. Buttlar, dem Rath ihres Advokaten gemäß, auf Umstoßung des Testaments xxxxxhxt [ge]klagt werden können, was dann aber auch wieder durch alle Instanzen gehen dürfte. – Der wirkliche Genuß des betreffenden Vermögens liegt also noch in [4] unbestimmter Aussicht, während die Kränklichkeit des kleineren Kindes denselben noch um so unentbehrlicher machte. – Die Umstände, welche eine Erleichterung ihrer Lage wünschenswerth machen müßen, bestehen also noch in vollem Maaße.
Ich bitte auch bey diesem Anlaß um die Genehmigung meiner verehrenden Gesinnungen
v. Bucholtz
Wien 25 März 29
Frau v. Schlegel ist von dem oben erwähnten auf das vollständigste unterrichtet, und es wenn Sie vielleicht der Frau v. B. irgend etwas in Bezug darauf zu äussern im Falle wären, so stehe ich meinesorts mit dem größten Vergnügen zu Dienst, es zu überbringen. Der eben so unmittelbare, und wohl noch schnellere Weg wäre aber der durch Ihre Frau Schwägerinn
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