• Ludwig Tieck to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Dresden · Place of Destination: Bonn · Date: 27.08.1837
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Ludwig Tieck
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Dresden
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: 27.08.1837
    Printed Text
  • Bibliography: Ludwig Tieck und die Brüder Schlegel. Briefe. Hg. v. Edgar Lohner auf der Grundlage der von Henry Lüdeke besorgten Edition. München 1972, S. 219.
  • Incipit: „[1] Geliebter Freund,
    Herr Dr. Peters von hier, ein gelehrter, wohlmeinender Mann, wünscht Deine persönliche Bekanntschaft zu machen, und es freut mich, [...]“
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-36934
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.28,Nr.91
  • Number of Pages: 3 S. auf Doppelbl., hs. m. U. u. Adresse
  • Format: 19,9 x 12,8 cm
    Language
  • German
[1] Geliebter Freund,
Herr Dr. Peters von hier, ein gelehrter, wohlmeinender Mann, wünscht Deine persönliche Bekanntschaft zu machen, und es freut mich, daß ich durch einen wirklichen Gelehrten und Freund der Wissenschaft Dir meine herzlichsten Grüsse übersenden kann. Ich bin jezt fast ganz von meinem Unfalle hergestellt, werde aber wohl noch ein Jahr hindurch, vielleicht auf meine Lebenszeit eine Empfindung davon behalten. Von allen Reisenden und durch den Baron Sternberg höre ich, daß es Dir wohl geht, daß Du gesund und munter bist. Wann sehn wir uns wieder?
Professor Löbel schreibt mir (der bald herkömmt) Du wolltest mir die be[2]sprochene Correspondenz senden. Thue es recht bald. Habe ich es geordnet und etwa Einleitung und Bemerkungen dazu gemacht, so sende ich Dir diese natürlich erst um Deinen Beifall oder Tadel zu erfahren. Hättest Du Zeit und Laune, so wäre es freilich wohl gut, wenn Du mir selbst einige historische Daten und Nachweisungen mittheilen könntest, die ich nachher auf meine Weise mittheilen könnte, mit mehr Sicherheit und Umsicht; es macht sich bei solchen Sachen oft besser, wenn ein Dritter, Unbetheiligter, erzählt und vorträgt. Sei so gut, und beeile diese Angelegenheit.
Es wäre freilich schön, wenn Du den 3t Theil Deiner kritischen Schriften herausgeben wolltest. [3] Mit Reimer ist immer nichts anzufangen, und allerdings bleibt von seinem Verlage manches liegen, weil er gar keine Anzeigen seines Verlages macht, so daß viele Bücherfreunde sehr oft gar nicht wissen, was bei ihm heraus gekommen ist.
Lebe wohl, der Himmel erhalte Dich, und bist Du bei Laune und magst eine Stunde an mich wenden, so beglücke mich einmal mit einem umständlichern Brief, der mir von Deinen Studien, Freunden, Deinem Leben u.s.w. erzählt. – Was sich jezt allenthalben für unrichtige Nachrichten aus unsrer Jugend verbreiten, schief und ungesund. – Freund, Deine Denkwürdigkeiten! – und auch die meinigen bei Gelegenheit.
Dein getreuer Freund
Lud. Tieck.
Dresden d. 27. August 1837
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[1] Geliebter Freund,
Herr Dr. Peters von hier, ein gelehrter, wohlmeinender Mann, wünscht Deine persönliche Bekanntschaft zu machen, und es freut mich, daß ich durch einen wirklichen Gelehrten und Freund der Wissenschaft Dir meine herzlichsten Grüsse übersenden kann. Ich bin jezt fast ganz von meinem Unfalle hergestellt, werde aber wohl noch ein Jahr hindurch, vielleicht auf meine Lebenszeit eine Empfindung davon behalten. Von allen Reisenden und durch den Baron Sternberg höre ich, daß es Dir wohl geht, daß Du gesund und munter bist. Wann sehn wir uns wieder?
Professor Löbel schreibt mir (der bald herkömmt) Du wolltest mir die be[2]sprochene Correspondenz senden. Thue es recht bald. Habe ich es geordnet und etwa Einleitung und Bemerkungen dazu gemacht, so sende ich Dir diese natürlich erst um Deinen Beifall oder Tadel zu erfahren. Hättest Du Zeit und Laune, so wäre es freilich wohl gut, wenn Du mir selbst einige historische Daten und Nachweisungen mittheilen könntest, die ich nachher auf meine Weise mittheilen könnte, mit mehr Sicherheit und Umsicht; es macht sich bei solchen Sachen oft besser, wenn ein Dritter, Unbetheiligter, erzählt und vorträgt. Sei so gut, und beeile diese Angelegenheit.
Es wäre freilich schön, wenn Du den 3t Theil Deiner kritischen Schriften herausgeben wolltest. [3] Mit Reimer ist immer nichts anzufangen, und allerdings bleibt von seinem Verlage manches liegen, weil er gar keine Anzeigen seines Verlages macht, so daß viele Bücherfreunde sehr oft gar nicht wissen, was bei ihm heraus gekommen ist.
Lebe wohl, der Himmel erhalte Dich, und bist Du bei Laune und magst eine Stunde an mich wenden, so beglücke mich einmal mit einem umständlichern Brief, der mir von Deinen Studien, Freunden, Deinem Leben u.s.w. erzählt. – Was sich jezt allenthalben für unrichtige Nachrichten aus unsrer Jugend verbreiten, schief und ungesund. – Freund, Deine Denkwürdigkeiten! – und auch die meinigen bei Gelegenheit.
Dein getreuer Freund
Lud. Tieck.
Dresden d. 27. August 1837
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