Hochgeehrtester Herr Geheimerath!
Mit dem J. des D. bitte ich, es ganz nach eignem Belieben zu halten. Ich bin es gern zufrieden, das Abonnement, wofür ich noch in Ihrer Schuld stehe, nicht zu erneuern, da ich die Pariser Blätter immer auf der Lesegesellschaft finden. Aber in Wahrheit, man versplittert sein Leben nur mit dieser babylonischen Sprachverwirrung. Leider muß man in den ungeheuern Columnen aufsuchen, was unsre eigne Zukunft betreffen kann. Der Krieg mit solchen Nachbarn scheint mir früh oder spät unvermeidlich und der Aufschub gefährlich. Jetzt ist der günstigste Zeitpunkt für England wie für Deutschland.
Mit ausgezeichneter Verehrung
Ew. Hochwohlgeb.
ergebenster
AWvSchlegel
[2] [leer]
[3] Bonn, d. 26. Dec. 40.
Gewiß, dieser Tags-Literatur zu folgen, ist eine schlimme Zeitversplitterung! Und doch bleibt uns nichts andres übrig zu thun, wenn wir nur nichts von den Ereignissen übersehen lassen wollen. Ich stimme ganz in Ew. Hochwohlgeboren Ansicht, lieber heute Krieg, als Morgen. Wir entgehen ihm doch nicht, und eine Stimmung des Volkes und besonders der gebildete Stände, wie seit dem das Thiersʼschen Schxxxx Ministerium sie unter uns gewaltet hat, dürfte so bald nicht wieder Raum unter uns gewinnen. hervorzurufen sein.
Wenn Ew. Hochwohlg. noch ein Ex. Ihrer Schrift über die dʼAltonschen Gemählde entbehren könnte, würdʼich es dankbar darum [4] xxx bitten – Ich habe das letzte, das ich hatte, dem Erbgßh von MeklSchwerin gegeben.
Mit aufrichtiger Verehrung pp
An Herr Geh. Ober-Regierungsrath
von Rehfues Hochwohlg.
[1] Pr. d. 26. Dec. 40.