• August Wilhelm von Schlegel an Friedrich Gottlieb Welcker

  • Absendeort: Bonn · Empfangsort: Bonn · Datum: 08.08.1838
Editionsstatus: Neu transkribiert und ausgezeichnet; zweimal kollationiert
    Briefkopfdaten
  • Absender: August Wilhelm von Schlegel
  • Empfänger: Friedrich Gottlieb Welcker
  • Absendeort: Bonn
  • Empfangsort: Bonn
  • Datum: 08.08.1838
  • Anmerkung: Absende- und Empfangsort erschlossen.
    Handschrift
  • Datengeber: Bonn, Universitäts- und Landesbibliothek
  • OAI Id: 1839551
  • Signatur: S 686
  • Blatt-/Seitenzahl: 1 e. Br. (1 Bl.=2 S.)
  • Incipit: „[1] Augusti, im Begriff nach Kreutznach abzureisen, schreibt mir heute, da er mich gestern nicht zu Hause getroffen:
    „Ich wollte Sie [...]“
    Sprache
  • Deutsch
    Editorische Bearbeitung
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
[1] Augusti, im Begriff nach Kreutznach abzureisen, schreibt mir heute, da er mich gestern nicht zu Hause getroffen:
„Ich wollte Sie darauf aufmerksam machen, daß von Seiten unserer Universität bis heute noch kein Wort über ihre Feyer des 3ten August in der Cölner Zeitung verlautet worden (sondern bloß in einem nicht officiellen Artikel etwas über Hrn. Seegers Turnfahrt!) – was doch gerade in diesem Jahre in Berlin u auch an andern Orten auffallen dürfte. – Daß ich dieses Jahr keinen Bericht erstatten konnte, versteht sich von selbst.“
Ich lege Ihnen dieß vor: vielleicht haben Sie schon Veranstaltung dazu getroffen, die Versäumniß nachzuholen. Auf keinen Fall durfte ich Ihnen vorgreifen. Mich dünkt, die zeitgemäße Wahl des Gegenstandes der Rede: über den Nutzen der gemischten Universitäten für die Beförderung der Eintracht u. gegenseitigen Anerkennung der zwischen den Gelehrten beider Confessionen, [2] müßte besonders hervorgehoben werden. Der Druck der Rede, den ich voraussetze, bleibt immer nur in einem kleinen Kreise.
Man muß sein Licht nicht unter einen Scheffel stellen. Was machen die Berliner für Schnurrpfeifereien geltend! Dubois sey in Hörsälen erschienen. Er war lange zuvor in dem meinigen gewesen, u hat dort acht Prinzen sehen können.
Verzeihen Sie, Magnifice, die Freiheit, die ich mir nehme.
Ihr gehorsamster Nicht-
Senator
AWvSchlegel
d. 8ten August
38.
[1] Augusti, im Begriff nach Kreutznach abzureisen, schreibt mir heute, da er mich gestern nicht zu Hause getroffen:
„Ich wollte Sie darauf aufmerksam machen, daß von Seiten unserer Universität bis heute noch kein Wort über ihre Feyer des 3ten August in der Cölner Zeitung verlautet worden (sondern bloß in einem nicht officiellen Artikel etwas über Hrn. Seegers Turnfahrt!) – was doch gerade in diesem Jahre in Berlin u auch an andern Orten auffallen dürfte. – Daß ich dieses Jahr keinen Bericht erstatten konnte, versteht sich von selbst.“
Ich lege Ihnen dieß vor: vielleicht haben Sie schon Veranstaltung dazu getroffen, die Versäumniß nachzuholen. Auf keinen Fall durfte ich Ihnen vorgreifen. Mich dünkt, die zeitgemäße Wahl des Gegenstandes der Rede: über den Nutzen der gemischten Universitäten für die Beförderung der Eintracht u. gegenseitigen Anerkennung der zwischen den Gelehrten beider Confessionen, [2] müßte besonders hervorgehoben werden. Der Druck der Rede, den ich voraussetze, bleibt immer nur in einem kleinen Kreise.
Man muß sein Licht nicht unter einen Scheffel stellen. Was machen die Berliner für Schnurrpfeifereien geltend! Dubois sey in Hörsälen erschienen. Er war lange zuvor in dem meinigen gewesen, u hat dort acht Prinzen sehen können.
Verzeihen Sie, Magnifice, die Freiheit, die ich mir nehme.
Ihr gehorsamster Nicht-
Senator
AWvSchlegel
d. 8ten August
38.
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