• August Wilhelm von Schlegel to Maria Löbel

  • Place of Dispatch: Paris · Place of Destination: Bonn · Date: 15.05.1821
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Maria Löbel
  • Place of Dispatch: Paris
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: 15.05.1821
    Printed Text
  • Bibliography: „Meine liebe Marie“ ‒ „Werthester Herr Professor“. Der Briefwechsel zwischen August Wilhelm von Schlegel und seiner Haushälterin Maria Löbel. Hg. v. Ralf Georg Czapla und Franca Victoria Schankweiler. Bonn 2012, S. 41.
  • Incipit: „[1] Paris d. 15ten Mai
    1821
    Es freut mich ungemein, meine liebe Marie, daß Sie nun in meine Wohnung eingezogen sind. Ich hoffe, [...]“
    Manuscript
  • Provider: Strasbourg, Bibliothèque Nationale et Universitaire de Strasbourg
  • Classification Number: MS.2.882, 60
  • Number of Pages: 2 S., hs. m. U.
    Language
  • German
[1] Paris d. 15ten Mai
1821
Es freut mich ungemein, meine liebe Marie, daß Sie nun in meine Wohnung eingezogen sind. Ich hoffe, daß Sie das neue Hausmädchen sogleich zu sich genommen haben, damit Sie nicht allein sind, und auch bey der Arbeit sich Erleichterung schaffen können. Greifen Sie sich ja nicht über Ihre Kräfte an, da Rombergs zeitig ausgezogen sind, so ist ja zu allem Zeit. Ich hoffe in acht Tagen von hier abreisen zu können, ich treibe meine Arbeiter so viel ich kann, und bringe täglich drey Stunden bey ihnen zu; es macht mich äußerst ungeduldig, aber ich darf doch nicht eher weg, als bis alles so in Ordnung gebracht ist, daß meine Gegenwart nicht mehr erfordert wird. Mich verlangt unsäglich nach dem stillen Bonn: wenn ich auch dort viel zu arbeiten habe, so werde ich mich doch gewissermaßen ausruhen können. Meine Augen sind noch immer nicht ganz hergestellt, so lange es warm und schönes Wetter war, habe ich nichts mehr gespürt, aber die rauhe Witterung ist mir immer sehr nachtheilig
Seyn Sie doch so gut, die Badewanne aus dem Keller bringen, und Wasser hineingießen zu lassen, damit man sieht, ob sie leck ist, und eine Ausbesserung nöthig ist. Das Baden ist meiner Gesundheit immer sehr zuträglich. [2] Ich glaube es schon bemerkt zu haben, daß mein Secretär von Nußbaumholz oben bleiben muß, weil beym Heruntertragen die Sachen, welche frey darin stehen, Schaden leiden könnten.
Ich schreibe an die Handlung Pleunissen in Cöln, um etwas Wein zu bestellen, den ich vorzufinden wünsche.
Das nenne ich doch mistrauisch seyn, wenn man sich bey einem Schreibfehler gleich etwas schlimmes denkt. Nun, ich hoffe, es war nicht so ernstlich gemeynt, wenigstens wäre mir dann sehr unrecht geschehen.
Leben Sie tausendmal wohl, meine liebe Marie. Ich wünsche herzlich, daß Sie in Ihrer jetzigen Wohnung immer wohl und gesund seyn mögen, und freue mich darauf, Sie in wenigen Tagen dort selbst zu begrüßen.
AWS
[1] Paris d. 15ten Mai
1821
Es freut mich ungemein, meine liebe Marie, daß Sie nun in meine Wohnung eingezogen sind. Ich hoffe, daß Sie das neue Hausmädchen sogleich zu sich genommen haben, damit Sie nicht allein sind, und auch bey der Arbeit sich Erleichterung schaffen können. Greifen Sie sich ja nicht über Ihre Kräfte an, da Rombergs zeitig ausgezogen sind, so ist ja zu allem Zeit. Ich hoffe in acht Tagen von hier abreisen zu können, ich treibe meine Arbeiter so viel ich kann, und bringe täglich drey Stunden bey ihnen zu; es macht mich äußerst ungeduldig, aber ich darf doch nicht eher weg, als bis alles so in Ordnung gebracht ist, daß meine Gegenwart nicht mehr erfordert wird. Mich verlangt unsäglich nach dem stillen Bonn: wenn ich auch dort viel zu arbeiten habe, so werde ich mich doch gewissermaßen ausruhen können. Meine Augen sind noch immer nicht ganz hergestellt, so lange es warm und schönes Wetter war, habe ich nichts mehr gespürt, aber die rauhe Witterung ist mir immer sehr nachtheilig
Seyn Sie doch so gut, die Badewanne aus dem Keller bringen, und Wasser hineingießen zu lassen, damit man sieht, ob sie leck ist, und eine Ausbesserung nöthig ist. Das Baden ist meiner Gesundheit immer sehr zuträglich. [2] Ich glaube es schon bemerkt zu haben, daß mein Secretär von Nußbaumholz oben bleiben muß, weil beym Heruntertragen die Sachen, welche frey darin stehen, Schaden leiden könnten.
Ich schreibe an die Handlung Pleunissen in Cöln, um etwas Wein zu bestellen, den ich vorzufinden wünsche.
Das nenne ich doch mistrauisch seyn, wenn man sich bey einem Schreibfehler gleich etwas schlimmes denkt. Nun, ich hoffe, es war nicht so ernstlich gemeynt, wenigstens wäre mir dann sehr unrecht geschehen.
Leben Sie tausendmal wohl, meine liebe Marie. Ich wünsche herzlich, daß Sie in Ihrer jetzigen Wohnung immer wohl und gesund seyn mögen, und freue mich darauf, Sie in wenigen Tagen dort selbst zu begrüßen.
AWS
· Beiliegender Brief von/an A.W. Schlegel , 15.05.1821
· Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
· Mscr.Dresd.e.90,XX,Bd.9,Nr.86(2)
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