• August Wilhelm von Schlegel to Maria Löbel

  • Place of Dispatch: Berlin · Place of Destination: Bonn · Date: 12.05.1827
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Maria Löbel
  • Place of Dispatch: Berlin
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: 12.05.1827
    Printed Text
  • Bibliography: „Meine liebe Marie“ ‒ „Werthester Herr Professor“. Der Briefwechsel zwischen August Wilhelm von Schlegel und seiner Haushälterin Maria Löbel. Hg. v. Ralf Georg Czapla und Franca Victoria Schankweiler. Bonn 2012, S. 57.
  • Incipit: „[1] Berlin d. 12ten Mai
    1827.
    Meine liebe Marie! Es ist nun gerade vierzehn Tage, seit ich hier angekommen bin; folglich vier volle [...]“
    Manuscript
  • Provider: Strasbourg, Bibliothèque Nationale et Universitaire de Strasbourg
  • Classification Number: MS.2.882, 72
  • Number of Pages: 2 S., hs.
    Language
  • German
[1] Berlin d. 12ten Mai
1827.
Meine liebe Marie! Es ist nun gerade vierzehn Tage, seit ich hier angekommen bin; folglich vier volle Wochen, seit ich von Bonn abreiste. Doch habe ich erst einen einzigen Brief von Ihnen empfangen. Mich verlangt sehr darnach, wieder einen zu haben, 3¼ unleserliche Zeilen. Es ist nun gewiß, daß ich noch im sieben bis acht Wochen hier bleiben, und zwölf Vorlesungen halten werde. Vor der Mitte des Monats Julius hoffe ich aber in Bonn zurück zu seyn. Für die kurze Zeit wäre es viel zu weitläuftig meine Pferde kommen zu lassen, oder gar mir eigne Haushaltung einzurichten, wozu ich auch fast keine Gelegenheit habe, da ich beständig zu Gaste geladen bin. Sie brauchen in Bonn noch niemanden zu sagen, wie lange ich ausbleibe. Wenn Sie Geld für die Haushaltung, oder zur Bezahlung kleiner Rechnungen nöthig haben, so begehren Sie es nur dreist von dem Hrn. Hofagenten. Sollten die Professionisten, R deren Rechnungen noch ausstehen, Zahlungen verlangen, so melden Sie es mir, damit ich Anstalt dazu treffe.
Ich hoffe, die Arbeiten im Hause werden unter Ihrer Leitung schon weit vorgerückt seyn. Wenn es [2] noch möglich ist, so wünschte ich wohl, der Boden des Speisesaals unten möchte ganz wie eingetäfelter Boden gemahlt werden, in lauter Quadraten, übereck getheilt, gelb und braun. Ich habe hier einen solchen wirklich getäfelten Boden gesehen, u es hat mir sehr gefallen. Sie werden dem Stallmeister schon von meinetwegen gebeten haben, das braune Pferd zweimal wöchentlich zu reiten. Es wäre gut, wenn er sich auch den Schimmel zu weilen Pf vorführen ließe, um zu sehen, ob er noch gesund und in gutem Stande ist.
Nun, leben Sie recht wohl, u grüßen Sie von mir Hrn Lassen, u Ihre kleine Nichte. Auf den Herbst, sollen Sie, denke ich eine kleinere hübsche Reise machen. Bleiben Sie nur recht gesund, u lassen Sie sich nichts abgehen.
[3]
[4]
[1] Berlin d. 12ten Mai
1827.
Meine liebe Marie! Es ist nun gerade vierzehn Tage, seit ich hier angekommen bin; folglich vier volle Wochen, seit ich von Bonn abreiste. Doch habe ich erst einen einzigen Brief von Ihnen empfangen. Mich verlangt sehr darnach, wieder einen zu haben, 3¼ unleserliche Zeilen. Es ist nun gewiß, daß ich noch im sieben bis acht Wochen hier bleiben, und zwölf Vorlesungen halten werde. Vor der Mitte des Monats Julius hoffe ich aber in Bonn zurück zu seyn. Für die kurze Zeit wäre es viel zu weitläuftig meine Pferde kommen zu lassen, oder gar mir eigne Haushaltung einzurichten, wozu ich auch fast keine Gelegenheit habe, da ich beständig zu Gaste geladen bin. Sie brauchen in Bonn noch niemanden zu sagen, wie lange ich ausbleibe. Wenn Sie Geld für die Haushaltung, oder zur Bezahlung kleiner Rechnungen nöthig haben, so begehren Sie es nur dreist von dem Hrn. Hofagenten. Sollten die Professionisten, R deren Rechnungen noch ausstehen, Zahlungen verlangen, so melden Sie es mir, damit ich Anstalt dazu treffe.
Ich hoffe, die Arbeiten im Hause werden unter Ihrer Leitung schon weit vorgerückt seyn. Wenn es [2] noch möglich ist, so wünschte ich wohl, der Boden des Speisesaals unten möchte ganz wie eingetäfelter Boden gemahlt werden, in lauter Quadraten, übereck getheilt, gelb und braun. Ich habe hier einen solchen wirklich getäfelten Boden gesehen, u es hat mir sehr gefallen. Sie werden dem Stallmeister schon von meinetwegen gebeten haben, das braune Pferd zweimal wöchentlich zu reiten. Es wäre gut, wenn er sich auch den Schimmel zu weilen Pf vorführen ließe, um zu sehen, ob er noch gesund und in gutem Stande ist.
Nun, leben Sie recht wohl, u grüßen Sie von mir Hrn Lassen, u Ihre kleine Nichte. Auf den Herbst, sollen Sie, denke ich eine kleinere hübsche Reise machen. Bleiben Sie nur recht gesund, u lassen Sie sich nichts abgehen.
[3]
[4]
×
×