Hochverehrtester Herr!
Euer Hochwohlgebohren höchst schäzbares Schreiben vom 14. dieses Monats läßt mich hoffen, daß Sie recht bald an die Durchsicht Ihres köstlichen Werkes zu einer neuen Auflage werden kommen können, und ich mag sehr gerne eilen, sie zu veranstalten, nach der ausdrücklichen Anordnung, die Sie belieben werden zu machen, u[nd] meinem Sohn, der nach beendigter Messe zu Leipzig die Ehre u[nd] Freude haben wird, Ihnen dort in Bonn persönlich seine Aufwartung zu machen, speciell aufgeben werden. Wie freue ich mich auf die neue Zugabe des Indischen Theaters! Es versteht sich ja wohl von Selbst, daß Euer Hochwohlgebohren noch ein besonderes Honorar zu bestimmen die Güte haben werden. Um Durchsicht u[nd] Verbesserung der Druckfehler bequemer zu machen, habe ich 1. Ex[emplar] mit Papier durchweg versehen lassen, un[d] sende [2] dasselbe hiebey mit der Post zu beliebigem Gebrauch.
Alles Weitere werden Euer Hochwohlgebohren am bequemsten mit meinem Sohne besprechen, welcher auch in meinem Namen u[nd] zu meiner großen Freude für das Monument des unvergeßl[ichen] v. Beethoven einen Beytrag übergeben zu dürfen bitten wird.
Nehmen Euer Hochwohlgebohren die Versicherung wohlwollend auf, daß ich mit der größten Verehrung u[nd] Hochachtung unwandelbar verharre
in Ergebenheit C. F. Winter.
Heidelberg d[en] 29. Apr[il] 1836.
S. Hochwohlgebohren
Herrn Prof[essor] A. W. v. Schlegel
Ritter mehrerer hoher Orden
zu Bonn