Sie schienen in unsern letzten Gesprächen nicht abgeneigt, d[ie] 3te längst nöthig gewordene Ausgabe meiner Gedichte in Verlag zu nehmen, aber Sie verlangten, ich solle d[ie] bereits gedruckten Epigramme u[nd] Parodien unterdrücken, welche die Herren Niebuhr u[nd] Arndt betreffen. Ich habe d[ie] Sache reiflich überlegt, u[nd] finde daß ich Ihren Vorschlag entschieden ablehnen muß.
Wenn Sie dieß also z[u] einer conditio sine qua non machen, wenn Sie strenge auf Ihrer Foderung beharren, so können über dieß Geschäft keine weiteren Verhandlungen Statt finden, u[nd] ich werde dann eine andre Anstalt treffen müssen. Hierüber wünsche ich Ihren Entschluß baldigst zu erfahren.
Es wäre möglich, daß ich irgend eine Kleinigkeit wegließe oder veränderte, aber bloß nach eigenem Urtheil u[nd] Geschmack, [2] keineswegs aus persönlichen Rücksichten. In dieser Beziehung finde ich nichts was ich zurücknehmen müßte. Alles ist dem literarischen Kriegsrecht vollkommen gemäß.
Erlauben Sie mir, für heute auf keine nähere Erörterung einzugehen, die für einen Brief allzu weitläufig ausfallen würde. Ein andermal will ich Ihnen mein Verhältniß zu H[er]rn Niebuhr erzählen, den ich hochgeachtet, bedauert u[nd] geschont habe.
Was H[er]rn Arndt betrifft, so kann die Beilage statt aller Antwort dienen.
Ich lasse jetzt eine Sammlung meiner einzelnen franz[ösischen] Schriften drucken, auf eigne Kosten; so bin ich gewiß, keine Klagen über schlechten Absatz zu hören.
Wenn mir Gott Leben u[nd] Gesundheit verleihet, so wünschte ich wohl, die sämtlichen von mir übersetzten Stücke Sh[akespeares] durchzucorrigiren. Es ist eine Arbeit die sich recht gut zu schlaflosen Nachtstunden schickt.