• August Wilhelm von Schlegel to Sophie von Schlegel

  • Place of Dispatch: Frankfurt am Main · Place of Destination: Stuttgart · Date: 10.09.1818
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Sophie von Schlegel
  • Place of Dispatch: Frankfurt am Main
  • Place of Destination: Stuttgart
  • Date: 10.09.1818
    Printed Text
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 365594180
  • Bibliography: Reichlin-Meldegg, Karl Alexander von: Heinrich Eberhard Gottlob Paulus und seine Zeit, nach dessen literarischem Nachlasse, bisher ungedrucktem Briefwechsel und mündlichen Mittheilungen dargestellt. Bd. 2. Stuttgart 1853, S. 201.
  • Incipit: „[1] Liebe Sophie! Wir sind gestern Abend glücklich hier angekommen, aber gleich in ein unleidliches Meßgewühl hineingerathen; doch haben wir durch [...]“
    Manuscript
  • Provider: Heidelberg, Universitätsbibliothek
  • Classification Number: Heid. Hs. 860,649-1a
  • Number of Pages: 1 S. auf Doppelbl., hs. m. U. u. Adresse
    Language
  • German
[1] Liebe Sophie! Wir sind gestern Abend glücklich hier angekommen, aber gleich in ein unleidliches Meßgewühl hineingerathen; doch haben wir durch Friedrichʼs (Schlegels Bruder) Fürsorge noch ein schlechtes Zimmer in einem der großen Gasthöfe, im Weidenbusch gefunden. Den Abend hat Friedrich bei uns zugebracht. Heute morgen habe ich schon einen Haufen Besuche gemacht, und jetzt werde ich beim österreichischen Gesandten zu Mittag speisen. Wilhelm (Paulusʼ Sohn) macht mir viel Freude durch sein Betragen. Heute Abend nimmt ihn Reichard mit, um die Künste eines Bauchredners zu sehen oder viel mehr. Ueberhaupt hat mir Reichard gesagt, er möchte nur immer in sein Haus kommen, wenn er nichts Anderes wüßte, sich mit seinem Sohne zu unterhalten. Er soll, hoffe ich, immer gut aufgehoben sein, wenn er mich nicht begleiten will.“
Lieber Engel! Es ist eine grausame Sache mit diesem Auseinanderreisen. Wäret ihr in Heidelberg, so könnte ich wenigstens täglich ein Briefchen von Dir haben; aber nun werde ich tödtlich lange ohne Nachricht von Dir sein. Ich finde es so traurig, wieder allein zu sein und nicht auf den Sonnenschein Deiner Blicke hoffen zu können. Lebʼ wohl für heute! Tausend Grüße an die Eltern. Ich bin in höchster Eile.
Dein Wilhelm August.
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[1] Liebe Sophie! Wir sind gestern Abend glücklich hier angekommen, aber gleich in ein unleidliches Meßgewühl hineingerathen; doch haben wir durch Friedrichʼs (Schlegels Bruder) Fürsorge noch ein schlechtes Zimmer in einem der großen Gasthöfe, im Weidenbusch gefunden. Den Abend hat Friedrich bei uns zugebracht. Heute morgen habe ich schon einen Haufen Besuche gemacht, und jetzt werde ich beim österreichischen Gesandten zu Mittag speisen. Wilhelm (Paulusʼ Sohn) macht mir viel Freude durch sein Betragen. Heute Abend nimmt ihn Reichard mit, um die Künste eines Bauchredners zu sehen oder viel mehr. Ueberhaupt hat mir Reichard gesagt, er möchte nur immer in sein Haus kommen, wenn er nichts Anderes wüßte, sich mit seinem Sohne zu unterhalten. Er soll, hoffe ich, immer gut aufgehoben sein, wenn er mich nicht begleiten will.“
Lieber Engel! Es ist eine grausame Sache mit diesem Auseinanderreisen. Wäret ihr in Heidelberg, so könnte ich wenigstens täglich ein Briefchen von Dir haben; aber nun werde ich tödtlich lange ohne Nachricht von Dir sein. Ich finde es so traurig, wieder allein zu sein und nicht auf den Sonnenschein Deiner Blicke hoffen zu können. Lebʼ wohl für heute! Tausend Grüße an die Eltern. Ich bin in höchster Eile.
Dein Wilhelm August.
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