Was Ew. Hochwohlgebornen mir von dem Schicksal Ihres Aufsatzes in Paris schreiben, hat mich sehr erlustigt. Chezy’s Benehmen ist aber wirklich unbegreiflich. Die Hofnung, die erste Lieferung des Ramayana schon zu Ostern zu erhalten, belebt mich ordentlich im Studium des Sanskrits. Ich kann mir die Schwierigkeiten der Arbeit sehr gut denken, allein soviel sie zu lösen sind, wird es Ihnen sicherlich gelungen seyn, und Sie werden Sich dadurch aufs neue ein dauerndes Denkmal des Ruhmes stiften. Von dem Haughtonschen Manus habe ich mehr erwartet. Auf der Stufe, auf der jetzt das Studium des Sanskrits steht, hätte sich doch viel mehr thun lassen. Und warum nicht gleich den Scholiasten mit abdrucken? Ob ich gleich nicht in die Lobsprüche der Engländer über diesen Commentar einstimmen kann, und es noch mehr misbillige, [3] daß Jones eigentlich mehr ihn, als den Dichter übersetzt hat, so gewährt es doch großen Nutzen, ihn nachzulesen.
Zu Ihrem Bau wünsche ich Ihnen von Herzen Glück. Es ist auch meine Liebhaberei, angenehm zu wohnen, und ich hätte sehr gewünscht, Ihnen mein hiesiges Haus zeigen zu können. Man hatte uns Hofnung gemacht, Sie diesen Herbst hier zu besitzen, es thut mir aber sehr leid zu sehen, daß eine Reise nach Berlin noch zu Ihren ganz unbestimmten Planen gehört. Die Familienverluste, von denen Sie mir schreiben, erwecken meine lebhafte Theilnahme. Auch ich bin in diesem Sommer zwar nicht durch so traurige Ereignisse, aber durch sehr bange Besorgnisse gestört gewesen. Meine Frau war außerordentlich leidend. Sie hat das Bad in Gastein besuchen müssen, und die Kur scheint, nach ihren Briefen, doch Erfolg zu haben. Meinen Bruder erwarte ich am Ende des Monats, und wenn er Bonn berühren kann, versäumt er gewiss nicht, Sie dort aufzusuchen.
Ich empfehle mich Ew. Hochwohlgebohrnen gütigem Andenken und verbleibe mit der ausgezeichnetesten Hochachtung . . . .
[Tegel, 4. September 1826.]
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