Hochgeehrtester Herr Profeßor!
Ich freue mich, daß Sie sich noch meiner erinnern, und zugleich durch Ihren Brief, mir die schäzbare Bekanntschaft Ihres Herrn Schwagers verschaft haben.
Er hat sich durch Anschauen eines Theils der Flaxmannschen Werke, einen vergnügten Tag gemacht, ich habe ihn gebeten sich diesen Genuß öfterer zu verschaffen.
Eben als ich Ihren Brief erhalten hatte, besuchte mich der Buchhändler Vos aus Leipzig, mit dem ich in litterarisch-artistischer Verbindung stehe; er sah den Dante, ich entdekte ihm unsern Plan, und er schien sehr geneigt dieses Werk zu unternehmen; Er bat mich Ihnen zu [2] schreiben, daß Sie, im Fall Sie noch keinen Verleger gefunden hätten, mir doch melden möchten wie viel Bogen im Format des Flaxmannschen Werks, d. h. med. octav quart, sehr splendit mit didotschen Lettern gedruckt, Ihr Manuscript ohngefähr betragen würde, und wie viel Sie dafür honorarium verlangten, um seinen Uberschlag zu machen; ich bitte Sie, mir darüber Auskunft zu geben; es wäre wohl möglich, daß es zu Stande käme; denn H. Vos schien großes Behagen an unsern Plan zu finden.
Ich habe die Ehre mit aller Hochachtung zu sein;
Ihr
gehorsamster J. A. Heine.