[1] Statt des Werkes meines Bruders, das ich Ihnen Verehrter Freund, erst in einigen Wochen, als einen Ausdruk unverbrüchlicher Anhänglichkeit des Brüderpaars, werde übersenden können, erhalten Sie dieses Mal nur eine Bittschrift in grosster Eile, wegen einer Potsdamer Reise, niedergeschrieben. Der Ueberbringer dieser Zeilen ist der Sohn einer sehr reichen, und geehrten Familie aus Bremen, Herr Nicolaus Delius, für den mein Bruder eine grosse Vorliebe hatte. Der Eifer für Sanscrit führt ihn zur Quelle, zu Ihnen nach Bonn. Nehmen Sie ihn, wie den vortreflichen Lassen, mit Güte und Nachsicht auf. Sie wissen wie sehr ich, im Geiste des Verewigten, auf die Erfüllung einer solchen Bitte rechne. Der Bruder des Hn Delius geht nach Amerika zurük, dieser sonnet sich gewiss einmal an den Ufern des heiligen Flusses. Eine solche Acquisition für Ihren vielarmigen Glauben ist nicht zu verachten. Er ist gutartig der junge Mann, „still und bewegt“. Sie sagen „wie die Rahel“, und dann mögen Sie ihn nicht, weil Sie nur in der Bettine!! schwärmen. Dankbar und immer gleich unleserlich,
Ihr
Alexander Humboldt
Berlin,
den 26 Maerz
1836
Sagen Sie unserem Brandis dass ich vielleicht in Deutschland der bin, der seine orphischen Cosmogonien, seine herrliche Darstellung der Pythagoreer am eifrigsten studirt hat. Er soll bald dankbar von mir horen. Nur die engbrüstige Schaar des grossen Erztotem (Sanct-Hegelius) ist nicht befriedigt.
[2] [leer]
[3] [leer]
[4] Se Hochwohlgeb.
Herrn Prof. August Wilhelm von Schlegel
Ritter mehrerer hoher Orden
zu
Bonn
von Al. vHumboldt
durch Herrn Nicolaus Delius.