• Ernst Gottlob Jaekel an August Wilhelm von Schlegel

  • Absendeort: Berlin · Empfangsort: Bonn · Datum: 03.04.1830
Editionsstatus: Neu transkribiert und ausgezeichnet; zweimal kollationiert
    Briefkopfdaten
  • Absender: Ernst Gottlob Jaekel
  • Empfänger: August Wilhelm von Schlegel
  • Absendeort: Berlin
  • Empfangsort: Bonn
  • Datum: 03.04.1830
  • Anmerkung: Empfangsort erschlossen.
    Handschrift
  • Datengeber: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-1a-33904
  • Signatur: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.12,Nr.6
  • Blatt-/Seitenzahl: 3S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 25,4 x 21 cm
  • Incipit: „[1] Hochwohlgeborner Herr,
    Hochgeehrtester Herr Professor!
    Ew. Hochwohlgeboren beehre ich mich ein Programm de diis dom. priscorum Italorum zu übersenden, welches besonders [...]“
    Sprache
  • Deutsch
    Editorische Bearbeitung
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
[1] Hochwohlgeborner Herr,
Hochgeehrtester Herr Professor!
Ew. Hochwohlgeboren beehre ich mich ein Programm de diis dom. priscorum Italorum zu übersenden, welches besonders den von Ihnen zuerst ausgesprochenen Ideen viel verdankt, daher Sie freilich sich selbst oft darin finden werden. Auf ähnliche Weise verhält es sich mit einer Schrift der germ. Ursprung der lateinischen Sprache, welche die Kornische Buchhandlung Ihnen übersenden wird. Wohl muß ich fürchten, daß ich bei beiden Werkchen im [2] Anfange mit manchem patriotischem Schwärmer, welcher den Gegenstand behandelte, werde verwechselt werden, da ich mir indeß bewußt bin mit Ruhe und Unbefangenheit geprüft zu haben, so hoffe ich, daß Männern, welche die Wichtigkeit philologischer Untersuchungen für die Geschichte anerkennen und sich selbst die größten Verdienste um dieselben erworben haben, diese Forschungen nicht mißbilligen werden, sollte auch oft fehlgegriffen sein. Am meisten fürchte ich jene Halbgelehrte, welche ohne Sinn für historische Entwickelung der Sprachen, immer nur die schon gebildete Sprache eines bestimmten Zeitalters, wie sie in Grammatiken gelehrt wird, vor Augen [3] haben, und muß daher sehr wünschen, daß nicht solche, sondern tiefere und vielseitig gebildete Sprachkenner und Historiker diese Werkchen einer Beurtheilung würdigen.
Mit dem innigsten Danke für Ihre hohen Verdienste um Sprache und Geschichte, und für viele Ideen, welche Ihre Werke in mir anregten, verharre ich mit tiefster Hochachtung
Ew. Hochwohlgeboren
gehorsamster Diener
E. Jaeckel.
Berlin
d. 3ten April.
1830.
[4] [leer]
[1] Hochwohlgeborner Herr,
Hochgeehrtester Herr Professor!
Ew. Hochwohlgeboren beehre ich mich ein Programm de diis dom. priscorum Italorum zu übersenden, welches besonders den von Ihnen zuerst ausgesprochenen Ideen viel verdankt, daher Sie freilich sich selbst oft darin finden werden. Auf ähnliche Weise verhält es sich mit einer Schrift der germ. Ursprung der lateinischen Sprache, welche die Kornische Buchhandlung Ihnen übersenden wird. Wohl muß ich fürchten, daß ich bei beiden Werkchen im [2] Anfange mit manchem patriotischem Schwärmer, welcher den Gegenstand behandelte, werde verwechselt werden, da ich mir indeß bewußt bin mit Ruhe und Unbefangenheit geprüft zu haben, so hoffe ich, daß Männern, welche die Wichtigkeit philologischer Untersuchungen für die Geschichte anerkennen und sich selbst die größten Verdienste um dieselben erworben haben, diese Forschungen nicht mißbilligen werden, sollte auch oft fehlgegriffen sein. Am meisten fürchte ich jene Halbgelehrte, welche ohne Sinn für historische Entwickelung der Sprachen, immer nur die schon gebildete Sprache eines bestimmten Zeitalters, wie sie in Grammatiken gelehrt wird, vor Augen [3] haben, und muß daher sehr wünschen, daß nicht solche, sondern tiefere und vielseitig gebildete Sprachkenner und Historiker diese Werkchen einer Beurtheilung würdigen.
Mit dem innigsten Danke für Ihre hohen Verdienste um Sprache und Geschichte, und für viele Ideen, welche Ihre Werke in mir anregten, verharre ich mit tiefster Hochachtung
Ew. Hochwohlgeboren
gehorsamster Diener
E. Jaeckel.
Berlin
d. 3ten April.
1830.
[4] [leer]
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