den 20. Julius 1839.
Indem ich Ihnen, mein hochverehrter Herr College, für die Belehrung, die Sie mir in Ihrem Schreiben vom August v. J. und in dem beigelegten Aufsatz über den indischen Thierkreis gewährt haben, meinen verbindlichsten Dank abstatte, übersende ich Ihnen hier einen kürzlich von mir herausgegebenen Versuch über die chinesische Zeitrechnung, deren Vergleichung mit der indischen nicht ganz ohne Interesse für Sie sein wird. Eine Parallele zwischen beiden Zeitrechnungen zu ziehen, würde ich, auch wenn sie näher mit einander verwandt wären, nicht gewagt haben, da ich über die letztere, so viel Materialien mir auch vorliegen, noch immer nicht unterrichtet genug bin, um über ihr Wesen und ihr Alter gründlich urtheilen zu können. Es fehlt mir leider an der lebendigen Sprachkenntniß, die ich mir in meinem schon sehr vorgerückten Alter nicht mehr zu erwerben vermag. Um indessen mit meinen astronomisch-chronologischen Kenntnissen dem Forscher, dem die Quellen zu Gebot stehen, einigermaßen zu Hülfe zu kommen, bin ich nicht abgeneigt, meine Sammlungen zum Druck zu ordnen, wenn Männer von Ihrer Gelehrsamkeit mich über Manches, was mir dunkel geblieben ist, zu belehren nicht verschmähten.
Genehmigen Sie die hohe Verehrung, mit der ich stets verharre
Ew. Hochwohlgeboren
ergebenster
L. Ideler.
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