bin ich für Ihre gütigen u freundlichen Zeilen vom 17ten v. M. dankbar verbunden u benutze diese Veranlaßung lebhaft um Ihrem gewogenen Andenken mich zu erneuern. Wenn Sie Besorgnisse über das Gelingen Ihres akademischen Regiments gehabt haben; so ist mir dies deshalb sehr erfreulich, weil es ein Beweiß ist, daß Sie die gute Laune, welche Sie in Göttingen hatten, als wir 1790 dort zusammen waren, nicht verlaßen hat. Mit wahrer Freude u mit Stolz kann man nur auf die dasige Universität sehen; sie ist eine der ausgezeichnesten Hochschulen u ragt hoch über fast allen ihren Schwestern hervor; eine der wenigen Anstalten, welche ein Vereinigungs- u MittheilungsPunct für Europa u selbst für andre Welttheile sind. Ew Hochwolgeboren haben in allen diesen Beziehungen unendliche Verdienste u haben lezte in neuer Zeit durch die Begründung u Befestigung [2] des Studiums der Indischen Sprache, Literatur u Alterthümer so dankenswerth vermehrt. Zu meinen recht angelegendlichen theuersten Wünschen u Gottlob! auch Hofnungen gehört, daß die nothwendig eingetretenen staatsfinanziellen Beschränkungen ohne erheblichen Einfluß für Ihre Universität sein mögen. Vielleicht habe ich das Glück persönlich die Bekanntschaft dieser herrlichen Anstalt zu machen u die Ihrige zu erneuern, da mein bisher für Göttingen bestimmter ältester Sohn Ostern nach Bonn gehen wird um dort seine hier angefangenen Studien zu vollenden u ich ihn dahin bringen werde, wenn meine so sehr gehäuften Geschäfte es mir gestatten. Genehmigen Ew Hochwolgb. die Versicherung meiner ausgezeichnesten Hochachtung
gehorsamst
Kamptz
Berlin
d. 7 Jan 1825.
[1] beantwortet d. 6ten April 1825