Hochzuverehrender Herr!
Ew. Hochgeboren hatten schon bei verschiedenen Gelegenheiten die Gewogenheit, am Gedeihen meiner wissenschaftlichen Bemühungen die liebreichste Theilnahme an den Tag zu legen. So darf ich mir wohl schmeicheln, daß Sie die Nachricht von einer meinem Streben zu Theil gewordenen Auszeichnung nicht ohne einiges Vergnügen aufnehmen werden. Ich habe nämlich versucht, eine von der Académie royale des inscriptions et belles-lettres zu Paris im Jahre 1833 für 1835 gestellte, und dann auf 1836 weiter ausgesetzte Preisfrage zu beantworten: Die Frage lautet: Quel fut, depuis le deuxième siècle avant notre ère jusquʼà lʼétablissement de lʼempire de Constantinople, lʼétat politique des rités grecques établies sur les bords du Pont-Euxin et de la Propontide?
Was ich nur immer von meinem Versuche erwarten durfte, ist eingetroffen. Denn in einem Schreiben vom 23. Juli wird mir von Herrn Baron Silvestre de Sacy, dem beständigen Sekretär der Akademie, die Anzeige, daß die Akademie meiner Abhandlung den Preis zuerkannt hat.
Zu einer ganz besonderen Freude bei diesem mehr gewünschten als von mir erwarteten günstigen Erfolge gereicht es mir, daß es mir so gelungen ist, das Vertrauen, welches Ew. Hochgeboren in meinen Fleiß zu setzen die nachsichtige Gewogenheit hatten, zu rechtfertigen.
Genehmigen Sie gütigst die Gefühle der unbegrenztesten [2] Hochachtung, deren Sie versichern zu dürfen sich zur größten Ehre rechnet
Ewr Hochgeboren
ergebenster Diener
C: Menn.
[3] [leer]
[4] An
Herrn Baron A. W. von Schlegel
Professor an der Kön. Friedr-Wilhelms-Universität
etc. etc.
Hochgeboren
in
Bonn.
frei.