Ich habe es übernommen Minchen ihren Brief zu besorgen um ihr das Porto zu erspaaren; leider kann ich ihn nur mit wenigen Zeilen begleiten weil ich mich heute sehr unwohl fühle. Ihr lieber Brief vom 30sten Dec. denn ich den 3ten Jan. erhielt, war in diesen neuen Jahr meine erste und einzigste Freude, doch ward sie mir getrübt durch die Nachricht von Ihrer Unpäßlichkeit und die Erkrankung Ihrer Umgebung. Möge der Allgütige Ihre Gesundheit stärken, und Ihnen das neu angetretne Jahr in besten Wohlseyn zurüklegen lassen, und so noch viele viele Jahre erhalten zur Freude und zum Trost derer denen Sie theuer und werth sind wozu ich mich besonders rechnen kann.
Um Ihre fernere Theilnahme geliebter Bruder, und Ihr Wohlwollen auch besonders für den unglüklichen Kranken, bittet Sie,
Ihre
Sie liebende und innig werthschätzende
Schwester Ch. Schlegel.
Harburg den 9ten Jan.
1840.
[2] Herrn Professor und Ritter A. W. von Schlegel
Hochwohlgeboren
in
Bonn
frey.