Es würde mir unendlich angenehm seyn, wenn Ew. Hochwohlgebohren die Gefälligkeit haben wollten, das Museum der Rheinischen Alterthümer gemeinschaftlich mit mir zu besehen. Ich mag das mir eingehändigte Inventarium noch so genau durchgehen, so werde ich daraus mich dennoch niemals so genau orientiren können, als durch Ihre mündlichen Nachweisungen.
Sollten Ew. Hochwohlgebohren die Güte haben, meine Bitte zu erfüllen so dürften Sie mir nur die Zeit, nach Ihrer Bequemlichkeit, bestimmen, und ich würde mir die Ehre geben Ihnen aufzuwarten, um mit Ihnen gemeinschaftlich hinzugehn.
Ueberdieß habe ich so eben eine Sendung von Herrn Geheime-Regierungsrath Rehfues empfangen, wobei sich eine Bescheinigung von Ihrer Hand wegen eines Merkurs-Kopfes befindet; ich ersehe aber daraus nicht, ob dieser Kopf bereits in Ihren Händen ist oder Ihnen erst abgeliefert werden soll. Es wäre auch sonst wohl noch über eines und das andre Abrede zu nehmen.
[2] Heute darf ich Vorsichts halber wegen eines Katarrhs das Zimmer nicht verlassen, ich hoffe aber es wird morgen vorüber seyn, und dann bin ich zu jeder Stunde zu der vorgeschlagenen Besichtigung bereit.
Mit der ausgezeichnetsten Hochachtung
Ew. Hochwohlgebohren
ergebenster
AWvSchlegel
Bonn d. 3ten April 1823.
[3]