• August Wilhelm Iffland an August Wilhelm von Schlegel

  • Absendeort: Berlin · Empfangsort: Jena · Datum: 19.03.1799
Editionsstatus: Einmal kollationierter Druckvolltext mit Registerauszeichnung
    Briefkopfdaten
  • Absender: August Wilhelm Iffland
  • Empfänger: August Wilhelm von Schlegel
  • Absendeort: Berlin
  • Empfangsort: Jena
  • Datum: 19.03.1799
  • Anmerkung: Empfangsort erschlossen.
    Druck
  • Bibliographische Angabe: Horn, Ella: Zur Geschichte der ersten Aufführung von Schlegelʼs Hamlet-Übersetzung auf dem Königlichen Nationaltheater zu Berlin. Mit unveröffentlichten Briefen Ifflands und seiner Frau an A. W. Schlegel. In: Jahrbuch der deutschen Shakespeare-Gesellschaft 51 (1915), S. 45.
  • Verlag: Verlag Kamp Bochum
  • Incipit: „[1] Berlin den 19 März 1799
    Daß ein so geschundnes Kreützthier wie ich, sehr vest in seinen Gefühlen und Meinungen sein und [...]“
    Handschrift
  • Datengeber: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-1a-33904
  • Signatur: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.12,Nr.14
  • Blatt-/Seitenzahl: 3S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 20,6 x 17,3 cm
    Sprache
  • Deutsch
[1] Berlin den 19 März 1799
Daß ein so geschundnes Kreützthier wie ich, sehr vest in seinen Gefühlen und Meinungen sein und bleiben könnte, ist vielleicht wenig wahrscheinlich, aber es ist wahr. Die Meinung und Liebe für Sie und Hamlet, besteht in Ihrer ersten Kraft. Sie haben gewonnen, daß des Publikums Vorlautheit die Piccolomini vorschob, und ich Gotters Merope gleich darauf gab. Ohne diese Vorgänger, konnten Schauspieler und Publikum sich nicht zurecht finden.
Nun ist Mad. Unzelmann bis Ende Aprill verreiset und wäre sie es nicht: so dürfen wir iezt Wallensteins Schluß nicht weigern. Ich baue ein Landhaus, verreise den 15. Mai auf 6 Wochen, den Fond dazu erobern. Nehmen Sie von mir, den Wechsel auf Ehrenwort, daß Hamlet Michaelis ist. Wenn Sie anders nicht den Anfang August vorziehen. [2] Ich denke, da die genannten Umstände es iezt verhindern, deshalb an Michaelis, da diese Zeit dort auch Ferien hat, und wir dann auf die Freude Ihrer Gegenwart rechnen dürfen. Auch ist im Herbst das Publikum am empfänglichsten.
– Bauen Sie eisern auf die Gewißheit der Vorstellung!
Schilock und Richard sind unveräußerlich in Herrn Flecks Händen. Auf ein eignes Werk für die Bühne von Ihnen – warte ich mit Sehnsucht und würde Alles für Ihre Ehre und Ihren Gewinn, mit Entzücken thun. – Bitten Sie Ihre liebe Frau Madame Gotter zu sagen, daß sie Michaelis durch mich zwanzig Pistolen, für den Dorfjunker und die geänderte Mariane empfängt, dabei das eine [3] Exempl. d. Dorfjunkers zurück. Sie soll wegen des Druckes sich nicht genieren. Mit herzlichen Grüßen von uns an Sie beiden der Ihre
Iffland
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[1] Berlin den 19 März 1799
Daß ein so geschundnes Kreützthier wie ich, sehr vest in seinen Gefühlen und Meinungen sein und bleiben könnte, ist vielleicht wenig wahrscheinlich, aber es ist wahr. Die Meinung und Liebe für Sie und Hamlet, besteht in Ihrer ersten Kraft. Sie haben gewonnen, daß des Publikums Vorlautheit die Piccolomini vorschob, und ich Gotters Merope gleich darauf gab. Ohne diese Vorgänger, konnten Schauspieler und Publikum sich nicht zurecht finden.
Nun ist Mad. Unzelmann bis Ende Aprill verreiset und wäre sie es nicht: so dürfen wir iezt Wallensteins Schluß nicht weigern. Ich baue ein Landhaus, verreise den 15. Mai auf 6 Wochen, den Fond dazu erobern. Nehmen Sie von mir, den Wechsel auf Ehrenwort, daß Hamlet Michaelis ist. Wenn Sie anders nicht den Anfang August vorziehen. [2] Ich denke, da die genannten Umstände es iezt verhindern, deshalb an Michaelis, da diese Zeit dort auch Ferien hat, und wir dann auf die Freude Ihrer Gegenwart rechnen dürfen. Auch ist im Herbst das Publikum am empfänglichsten.
– Bauen Sie eisern auf die Gewißheit der Vorstellung!
Schilock und Richard sind unveräußerlich in Herrn Flecks Händen. Auf ein eignes Werk für die Bühne von Ihnen – warte ich mit Sehnsucht und würde Alles für Ihre Ehre und Ihren Gewinn, mit Entzücken thun. – Bitten Sie Ihre liebe Frau Madame Gotter zu sagen, daß sie Michaelis durch mich zwanzig Pistolen, für den Dorfjunker und die geänderte Mariane empfängt, dabei das eine [3] Exempl. d. Dorfjunkers zurück. Sie soll wegen des Druckes sich nicht genieren. Mit herzlichen Grüßen von uns an Sie beiden der Ihre
Iffland
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