Nach früher erhaltenen Nachrichten hatte ich gehofft um die Mitte des Septembers Ew. Exc. in Coblenz oder Bonn persönlich aufwarten zu können. Von Sr Durchlaucht dem Herrn Staatskanzler erfuhr ich, daß Dero Ankunft in den Rheinischen Gegenden erst später erwartet werde.
[2] Ich halte mich bereit, auf den ersten Ruf nach Bonn abzugehen, sobald die auch nur theilweise angekündigte Eröffnung der Universität und die Anwesenheit einiger Schüler es möglich machen wird, dort Vorlesungen öffentliche Vorträge zu halten. Die Zeit welche bis dahin verfließen dürfte, werde ich in Heidelberg, wohin schon zu Anfange dieses Monats zurückzukehren nur eine unangenehme Zufälligkeit mich verhindert hat, unausgesetzt zur Vorbereitung auf künftige Vorlesungen verwenden, indem ich von dem Zeitpunkte meiner Ernennung an meine ganze Thätigkeit u jede Anstren dem Staate, in dessen Dienste ich berufen zu seyn die Ehre habe, für verpflichtet achte. Sollte die Universität Bonn das Glück haben, unter dem Vorsitz Ew. Exc. inaugurirt zu werden, so würde vielleicht die Erwägung der örtlichen Verhältnisse bey Hochdemselben die Überzeugung bewirken, daß meine Bemühungen für die Pflege Deutscher Geistesbildung dort von einigem Nutzen seyn dürften möchten.
Ich verharre in tiefster Ehrerbietung
Ew. Exc.