• Franz Liszt an August Wilhelm von Schlegel

  • Absendeort: Köln · Empfangsort: Bonn · Datum: 12.09.1843
Editionsstatus: Neu transkribiert und ausgezeichnet; zweimal kollationiert
    Briefkopfdaten
  • Absender: Franz Liszt
  • Empfänger: August Wilhelm von Schlegel
  • Absendeort: Köln
  • Empfangsort: Bonn
  • Datum: 12.09.1843
  • Anmerkung: Empfangsort erschlossen.
    Handschrift
  • Datengeber: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-34965
  • Signatur: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.14,Nr.74
  • Blatt-/Seitenzahl: 2 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 26,7 x 21,2 cm
  • Incipit: „[1] Mein hochverehrter Herr!
    Wenn es mir je leid war, dem, wie Euer Hochgeboren gütig bemerken, und wie ich täglich erfahre, [...]“
    Sprache
  • Deutsch
    Editorische Bearbeitung
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
[1] Mein hochverehrter Herr!
Wenn es mir je leid war, dem, wie Euer Hochgeboren gütig bemerken, und wie ich täglich erfahre, ans Fabelhafte grenzenden Ruf meiner Wohlthätigkeit, nicht in seinem ganzen Umfange nachzukommen, so ist es jetzt wo Sie die Gelegenheit bieten. Wenn ich freilich mit meinen schwachen Kräften aller Noth ein Ende machen wollte, die es davon hofft, so müßte ich lauter Pfundnoten spielen, meine Läufe müßten Perlenschnüre werden, um alle Thränen zu trocknen. Aber das Übel ist zu sehr verbreitet; und da ichs nicht im Großen und Ganzen zu bannen vermag [2] so muß ich mich zu lindernden Mitteln in homöopathischen Dosen bequemen, und da Sie selbst andeuten, daß Ihrem Patienten mit einigen Thalern Erleichterung geschafft werden kann, so bitte ich, demselben inliegende zwei Louisdors gütigst zugehen zu laßen, und es mir nachsehen zu wollen, wenn ich Ihrem am Schluße Ihres geehrten Schreibens an mich gerichteten Zuruf, mit meinen Spenden innezuhalten bevor ich von Ansprüchen erdrückt werde, wenigstens jetzt nicht unbedingt folge.
Genehmigen Sie den Ausdruck meiner tiefen Hochachtung
F. Liszt
Cöln, d. 12 Sept 1843
[3] [leer]
[4] [leer]
[1] Mein hochverehrter Herr!
Wenn es mir je leid war, dem, wie Euer Hochgeboren gütig bemerken, und wie ich täglich erfahre, ans Fabelhafte grenzenden Ruf meiner Wohlthätigkeit, nicht in seinem ganzen Umfange nachzukommen, so ist es jetzt wo Sie die Gelegenheit bieten. Wenn ich freilich mit meinen schwachen Kräften aller Noth ein Ende machen wollte, die es davon hofft, so müßte ich lauter Pfundnoten spielen, meine Läufe müßten Perlenschnüre werden, um alle Thränen zu trocknen. Aber das Übel ist zu sehr verbreitet; und da ichs nicht im Großen und Ganzen zu bannen vermag [2] so muß ich mich zu lindernden Mitteln in homöopathischen Dosen bequemen, und da Sie selbst andeuten, daß Ihrem Patienten mit einigen Thalern Erleichterung geschafft werden kann, so bitte ich, demselben inliegende zwei Louisdors gütigst zugehen zu laßen, und es mir nachsehen zu wollen, wenn ich Ihrem am Schluße Ihres geehrten Schreibens an mich gerichteten Zuruf, mit meinen Spenden innezuhalten bevor ich von Ansprüchen erdrückt werde, wenigstens jetzt nicht unbedingt folge.
Genehmigen Sie den Ausdruck meiner tiefen Hochachtung
F. Liszt
Cöln, d. 12 Sept 1843
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