• Barthold Georg Niebuhr an August Wilhelm von Schlegel

  • Absendeort: Bonn · Empfangsort: Bonn · Datum: Sonntag, [Ende 1830]
Editionsstatus: Neu transkribiert und ausgezeichnet; zweimal kollationiert
    Briefkopfdaten
  • Absender: Barthold Georg Niebuhr
  • Empfänger: August Wilhelm von Schlegel
  • Absendeort: Bonn
  • Empfangsort: Bonn
  • Datum: Sonntag, [Ende 1830]
  • Anmerkung: Da der Brief im Druck nur teilweise wiedergegeben ist, wurde er neu transkribiert. – Datum sowie Absende- und Empfangsort erschlossen. – Datierung: Nach Erscheinen des dritten Bandes der Indischen Bibliothek.
    Druck
  • Bibliographische Angabe: Barthold Georg Niebuhr. Briefe aus Bonn (Juli bis Dezember 1830). In: Ders.: Briefe. Neue Folge. 1816–1830. Bd. 4. Hg. v. Eduard Vischer. Bern u.a. 1984, S. 173–174.
  • Incipit: „[1] Ew. Hochwohlgebohren
    Bitte ich meinen verbindlichsten Dank für das Geschenk welches ich Ihnen verdanke zu genehmigen. Ein solches Werk erinnert mich [...]“
    Handschrift
  • Datengeber: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-35010
  • Signatur: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.17,Nr.22
  • Blatt-/Seitenzahl: 1 S., hs. m. U.
  • Format: 25,5 x 20,9 cm
    Sprache
  • Deutsch
  • Lateinisch
  • Griechisch
    Editorische Bearbeitung
  • Seidel, Aline
  • Varwig, Olivia
[1] Ew. Hochwohlgebohren
Bitte ich meinen verbindlichsten Dank für das Geschenk welches ich Ihnen verdanke zu genehmigen. Ein solches Werk erinnert mich unabweißlich was ich nicht kann: nicht nur könnte ich eine weit leichtere Sprache als diese mir nicht mehr aneignen, sondern zu allen Zeiten wäre solche metaphysische Poesie in fremder Sprache mir durchaus unfaßbar gewesen. Wie es Ew. Hochwohlgebohren möglich gewesen ist die Ausdrücke aus den Lexicis herauszuklauben ist mir ganz unbegreiflich: reichten sie uns doch für das Griechische nicht hin wenn wir uns nicht durch die Fülle der erhaltenen Schriften in die Sprache hineinarbeiteten.
Sie werden es mir übrigens nicht verübeln daß ich dem Dichter des Shakespear wieder gedacht und gesprochen hat, anstatt der Metaphysik, ein dramatisches Gedicht wie Sakontala wünsche und es uns zu geben: und wenn sich ein zweytes nicht findet, dringend postulo immo flagito daß Sie uns Sakontala wie midsummernight dream darstellen
Es ist mir erfreulich daß mein Einfall über den ξανδροφάγο Ihnen nicht thöricht scheint
Mit ausgezeichnetster Hochachtung
Ew. Hochwohlgebohren
ergebenster
Niebuhr
Sonntag
[2] [leer]
[1] Ew. Hochwohlgebohren
Bitte ich meinen verbindlichsten Dank für das Geschenk welches ich Ihnen verdanke zu genehmigen. Ein solches Werk erinnert mich unabweißlich was ich nicht kann: nicht nur könnte ich eine weit leichtere Sprache als diese mir nicht mehr aneignen, sondern zu allen Zeiten wäre solche metaphysische Poesie in fremder Sprache mir durchaus unfaßbar gewesen. Wie es Ew. Hochwohlgebohren möglich gewesen ist die Ausdrücke aus den Lexicis herauszuklauben ist mir ganz unbegreiflich: reichten sie uns doch für das Griechische nicht hin wenn wir uns nicht durch die Fülle der erhaltenen Schriften in die Sprache hineinarbeiteten.
Sie werden es mir übrigens nicht verübeln daß ich dem Dichter des Shakespear wieder gedacht und gesprochen hat, anstatt der Metaphysik, ein dramatisches Gedicht wie Sakontala wünsche und es uns zu geben: und wenn sich ein zweytes nicht findet, dringend postulo immo flagito daß Sie uns Sakontala wie midsummernight dream darstellen
Es ist mir erfreulich daß mein Einfall über den ξανδροφάγο Ihnen nicht thöricht scheint
Mit ausgezeichnetster Hochachtung
Ew. Hochwohlgebohren
ergebenster
Niebuhr
Sonntag
[2] [leer]
×