bin ich für die Mittheilung der Fragmente aus der Tragi-Comödie Méhémet Ali & Thiers angelegentlich verpflichtet. Es ist billig, daß die Thiersʼsche Politik auf jede Weise gefeiert werde, und ich möchte nur wünschen, daß Ihre Epigramme in den Pariser Salons bekannt würden. Man hat oft gesagt, daß sich die Geschichte vom Frankenreich in chansons schreiben liesse. Allein seit Napoleon den Franzosen die Lust am Singen verdorben hat, wird es nur noch in Epigrammen geschehen können. Ich hoffe den [2] Tag zu erleben, wo diese neuen Annalen von Frankreich ins Publicum kommen werden.
Ich habe mir auch den Spaß nicht versagen können, dem Ministerium vom 1sten März auf den Leib zu gehen. Sub rosa will ich bekennen, daß die Artikel in der Allgem. Zeitung von Augsburg vom 2ten u. 22sten August: über den Rhein, von mir sind. Vielleicht folgen ihnen noch andre nach.
Ich bin mit Ew. Hochwohlgeboren ganz einverstanden, daß das Ausland versuchen wird, uns H. p Lassen zu rauben. So [3] lang ich jedoch an der Stelle sein werde, soll es ihm nicht gelingen. H. p Lassen muß Ihre Schule in Bonn fortpflanzen, und wir haben nur zu wünschen, daß Sie ihm noch lange zum Muster, Sporn und Rath dienen mögen.
Ich freue mich auf den Besuch, zu dem Sie mir Hoffnung machen. Leider ist das Wetter nicht sehr günstig. Sie müssen aber die Gewogenheit haben, mich zum Voraus den Tag wissen zu lassen. Meine Frau würde in Verzweiflung sein, wenn sie Ihnen nicht ein Paar eßbare [4] Schüsseln vorsetzen könnte.
Mit alter Verehrung
Ew. Hochwohlgeboren
gstr. Dr.
v. Rehfues.
Römlingsh. d. 18ten Sept.
1840.