Hochgeehrter Herr Professor,
Hochwohlgeborner Herr!
Schon längst würde ich Ew. Hochwohlgeboren meinen Dank dargebracht haben für die Güte, mit welcher Sie mich während meines Aufenthaltes in Bonn in meinen Studien unterstützten, wenn nicht die Pläne, mit welchen ich von Bonn abreiste, gänzlich geändert worden wären. Meine Verwandten in Berlin hielten mich dort zurück, ich bereitete mich zum philosophischen Examen vor, und wurde erst mit dem Ende des Semesters mit meiner Promotion fertig. Das Specimen des Brahma-Vaivarta-Purana, welches ich in aller Eile statt einer Dissertation bearbeitete, habe ich die Ehre, hiebei zu überreichen, und bitte Ew. Hochwohlgeboren, mir in der Beurtheilung desselben eben die Nachsicht zu schenken, welche Sie in der Beurtheilung meiner Bemühungen in Bonn mir zukommen zu lassen die Güte hatten. Die mannichfaltigen Mängel dieser Arbeit mögen durch die Kürze der Zeit, durch meine Ungeübtheit im Lesen der bengalischen Mscr., und durch die [2] Mangelhaftigkeit des benutzten Mscr, welches nur den letzten Theil des Purana enthält, entschuldigt werden. Ungern habe ich dies unreife Product dem Drucke übergeben. In drei Wochen hoffe ich in Paris zu sein, und werde mich bestreben, durch künftige Arbeiten die Fehler der ersten wieder gut zu machen.
Entschuldigen Ew. Hochwohlgeboren meine Bitte, das beiliegende Exemplar nebst dem Briefe an Herrn Dr. Lassen zu geben, und genehmigen Sie die Hochachtung, mit welcher sich empfiehlt
Ew. Hochwohlgeboren
ergebenster
Stenzler