• Christian Lassen to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: London · Place of Destination: Bonn · Date: 08.04.1825
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Christian Lassen
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: London
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: 08.04.1825
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 370508637
  • Bibliography: Schlegel, August Wilhelm; Lassen, Christian: Briefwechsel. Hg. v. Willibald Kirfel. Bonn 1914, S. 120‒122.
  • Incipit: „[1] London, d. 8ten April 25.
    Hochwohlgebohrner Herr Professor!
    Hochverehrtester Lehrer!
    Ich muß beinahe fürchten, daß Ewr. Hochwohlgebohren mir meine lange Verzögerung einer Antwort [...]“
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-34965
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.14,Nr.36
  • Number of Pages: 3 S. auf Doppelbl., hs. m. U. u. Adresse
  • Format: 22,4 x 18,4 cm
    Language
  • German
[1] London, d. 8ten April 25.
Hochwohlgebohrner Herr Professor!
Hochverehrtester Lehrer!
Ich muß beinahe fürchten, daß Ewr. Hochwohlgebohren mir meine lange Verzögerung einer Antwort auf Ihren letzten Brief übel aufgenommen haben; ich muß Sie deswegen um gütige Nachsicht bitten, und hoffe diese zu erhalten, weil die einzige Ursache meines Schweigens gewesen ist, daß ich auf irgend eine Mittheilung über die Handschriften-Sammlung der Lady Chambers wartete, um der Dame eine Antwort auf ihre Erkundigungen geben zu können. Ich muß jetzt befürchten, daß meine Briefe an Sie diesen Gegenstand betreffend, zu spät in Ihre Hände gelangt seyen, um darauf eine Antwort abzuwarten. Lady Chambers hat mir seitdem eine Abschrift des vorhandenen Catalogs gesendet, die ich mitbringen werde.
Mdme Bohte stattet Ihnen vorläufig durch mich ihren größten Dank für Ihre schöne Vorrede ab; sie wird mir ihre eigene Danksagung nebst der gewünschten Anzahl von Exemplaren mitgeben; Herr Black hat die Uebersetzung übernommen, aber wegen seiner überhäuften Geschäfte hat er sie erst vor acht Tagen vollenden können, so daß der Druck erst vor ein Paar Tagen hat anfangen können. ‒ Von Richter werde ich eine Liste der Subscribenten mitbringen, ich setze voraus, daß Sie nicht bloß die Zahl, sondern auch die Nahmen haben wollen.
[2] Major Tod, der die bewußte Abhandlung geschrieben, ist der Unsrige; ich ahnte wohl den Grund Ihrer Nachfrage, aber Herr Tod, wenn er auch ein wenig wilfordianisirt, ist doch ein vortrefflicher Mann und so re verâ verbindlich, daß man ihn kaum für einen Engländer halten darf. Er giebt übrigens selbst nicht viel auf seine Combinationen und ist weit entfernt, die Zustimmung andrer zu verlangen oder Abweichungen von seinen Meynungen abzuweisen. Die Abgüße seiner Münzen so wie auch facsimileʼs aller seiner Inschriften will er Ihnen mit dem größten Vergnügen mittheilen, nur bittet er, daß Sie die Güte haben wollen so lange zu warten, bis er seine Abhandlung darüber hat vollenden können. Da er die Sachen nicht gelehrt erläutern kann, wünscht er bloß die erste Bekanntmachung für sich selbst zu behalten. Vielleicht überrede ich ihn aber noch, mir die Sachen gleich mitzugeben.
Die Collation des 2ten Buchs habe ich vollendet, so wie auch die Abschrift des 6ten: Da die Zeit zu kurz ist, um eine ruhige Abschrift des 7ten zu nehmen und auch die Incorrectheit des Manuscripts ‒ was jedoch von allen Handschriften der Purânas gilt, die ich bis jetzt gesehen ‒ zu offenbar ist, um in einzelnen Formen und Redensarten viel Gewicht zu haben, habe ich mich entschlossen, einen Auszug zu machen, der wie ich hoffe, für die Kritik des 3ten und 4ten Cap. des 1sten Buchs vom Nutzen seyn wird.
[3] Ich hoffe den 19ten oder 20ten [April] hier abgehen zu können; die Gesetze des Manu von Haughton werde ich Ihnen mitbringen. Ich setze jetzt ein Verzeichniß meiner Collationen bey:
Lib. I. eine Abschrift aus dem Cod. A, verglichen mit den Codd. B. C. D. E. F.
„ eine Collation der Ed[itio] Ser[amporica] mit den Codd. I und T.
Lib. II. eine Abschrift des Cod. A, verglichen mit C. D. E. F.
„ eine Abschrift des Cod. T mit der Var[ia] Lec[tio] aus I.
Lib. III. eine Abschrift der ersten 20 Capp. nach D & A.
Lib. IV & VI. eine Abschrift aus dem Cod. T.
Lib. VII. ein Auszug nach Cod. T. ‒
Ich darf diesen Brief nicht beendigen, ohne Ihnen meinen aufrichtigsten und innigsten Dank abzustatten für die großen Wohlthaten, die Sie mir während meines hiesigen Aufenthalts bewiesen haben, und die, wie ich fürchte, ich nur halb verdient habe. Ich hoffe, daß Sie die Äußerungen des Mißmuths, die wohl mitunter mir entfallen sind, vergessen werden; die vielen Verdrießlichkeiten des Landes, das Entbehren eines belebenden wissenschaftlichen Umganges und die rheumatischen Anfälle, die das Clima meiner sonst starken Gesundheit gebracht hat, werden, wie ich hoffe, diese zum Theil entschuldigen.
Mit der größten Hochachtung
Ihr ergebenster
Chr. Laßen.
[4]
[1] London, d. 8ten April 25.
Hochwohlgebohrner Herr Professor!
Hochverehrtester Lehrer!
Ich muß beinahe fürchten, daß Ewr. Hochwohlgebohren mir meine lange Verzögerung einer Antwort auf Ihren letzten Brief übel aufgenommen haben; ich muß Sie deswegen um gütige Nachsicht bitten, und hoffe diese zu erhalten, weil die einzige Ursache meines Schweigens gewesen ist, daß ich auf irgend eine Mittheilung über die Handschriften-Sammlung der Lady Chambers wartete, um der Dame eine Antwort auf ihre Erkundigungen geben zu können. Ich muß jetzt befürchten, daß meine Briefe an Sie diesen Gegenstand betreffend, zu spät in Ihre Hände gelangt seyen, um darauf eine Antwort abzuwarten. Lady Chambers hat mir seitdem eine Abschrift des vorhandenen Catalogs gesendet, die ich mitbringen werde.
Mdme Bohte stattet Ihnen vorläufig durch mich ihren größten Dank für Ihre schöne Vorrede ab; sie wird mir ihre eigene Danksagung nebst der gewünschten Anzahl von Exemplaren mitgeben; Herr Black hat die Uebersetzung übernommen, aber wegen seiner überhäuften Geschäfte hat er sie erst vor acht Tagen vollenden können, so daß der Druck erst vor ein Paar Tagen hat anfangen können. ‒ Von Richter werde ich eine Liste der Subscribenten mitbringen, ich setze voraus, daß Sie nicht bloß die Zahl, sondern auch die Nahmen haben wollen.
[2] Major Tod, der die bewußte Abhandlung geschrieben, ist der Unsrige; ich ahnte wohl den Grund Ihrer Nachfrage, aber Herr Tod, wenn er auch ein wenig wilfordianisirt, ist doch ein vortrefflicher Mann und so re verâ verbindlich, daß man ihn kaum für einen Engländer halten darf. Er giebt übrigens selbst nicht viel auf seine Combinationen und ist weit entfernt, die Zustimmung andrer zu verlangen oder Abweichungen von seinen Meynungen abzuweisen. Die Abgüße seiner Münzen so wie auch facsimileʼs aller seiner Inschriften will er Ihnen mit dem größten Vergnügen mittheilen, nur bittet er, daß Sie die Güte haben wollen so lange zu warten, bis er seine Abhandlung darüber hat vollenden können. Da er die Sachen nicht gelehrt erläutern kann, wünscht er bloß die erste Bekanntmachung für sich selbst zu behalten. Vielleicht überrede ich ihn aber noch, mir die Sachen gleich mitzugeben.
Die Collation des 2ten Buchs habe ich vollendet, so wie auch die Abschrift des 6ten: Da die Zeit zu kurz ist, um eine ruhige Abschrift des 7ten zu nehmen und auch die Incorrectheit des Manuscripts ‒ was jedoch von allen Handschriften der Purânas gilt, die ich bis jetzt gesehen ‒ zu offenbar ist, um in einzelnen Formen und Redensarten viel Gewicht zu haben, habe ich mich entschlossen, einen Auszug zu machen, der wie ich hoffe, für die Kritik des 3ten und 4ten Cap. des 1sten Buchs vom Nutzen seyn wird.
[3] Ich hoffe den 19ten oder 20ten [April] hier abgehen zu können; die Gesetze des Manu von Haughton werde ich Ihnen mitbringen. Ich setze jetzt ein Verzeichniß meiner Collationen bey:
Lib. I. eine Abschrift aus dem Cod. A, verglichen mit den Codd. B. C. D. E. F.
„ eine Collation der Ed[itio] Ser[amporica] mit den Codd. I und T.
Lib. II. eine Abschrift des Cod. A, verglichen mit C. D. E. F.
„ eine Abschrift des Cod. T mit der Var[ia] Lec[tio] aus I.
Lib. III. eine Abschrift der ersten 20 Capp. nach D & A.
Lib. IV & VI. eine Abschrift aus dem Cod. T.
Lib. VII. ein Auszug nach Cod. T. ‒
Ich darf diesen Brief nicht beendigen, ohne Ihnen meinen aufrichtigsten und innigsten Dank abzustatten für die großen Wohlthaten, die Sie mir während meines hiesigen Aufenthalts bewiesen haben, und die, wie ich fürchte, ich nur halb verdient habe. Ich hoffe, daß Sie die Äußerungen des Mißmuths, die wohl mitunter mir entfallen sind, vergessen werden; die vielen Verdrießlichkeiten des Landes, das Entbehren eines belebenden wissenschaftlichen Umganges und die rheumatischen Anfälle, die das Clima meiner sonst starken Gesundheit gebracht hat, werden, wie ich hoffe, diese zum Theil entschuldigen.
Mit der größten Hochachtung
Ihr ergebenster
Chr. Laßen.
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