Hochwohlgebohrner Herr Professor!
Hochgeschätztester Lehrer!
Mit meinen Vergleichungen bin ich so eben fertig geworden, und da Sie die Güte gehabt haben, mir die Entscheidung über die Länge meines hiesigen Aufenthaltes selbst zu überlassen, hoffe ich, daß Sie mir es verzeihen werden, wenn ich der Neigung, Ihnen persönlich so bald als möglich die für das Râmâyana gesammelten Materialien und meine Dankbarkeit für die Güte, die Sie auf so vielfache Weise während meines Aufenthaltes im Auslande mir bewiesen haben, darzubringen, nachgebe und unverzüglich die Reise nach Bonn antrete. Ich hoffe Sonntag oder spätestens Montag reisefertig zu seyn. ‒ Für das Telinga-Râm[âyana] ist Herr Burnouf nicht ungeneigt, die Vergleichung zu übernehmen. Er hat angefangen die Schrift zu lernen und da er jetzt vor Chézys Zorn sich nicht mehr zu fürchten braucht, und seine Hoffnung auf der Parthei, die Rémusat anführt, baut, während Langlois sich der schwächern Gegenparthey in die Arme geworfen, hören die Hinderniße auf, die früher im Wege standen. Auch ist er von Chézyʼs beiden Eleven ohne Vergleich der tüchtigere. [2] Ich habe durch Herrn Wurz schon einen großen Theil meiner Bücher nach Bonn abgesendet, meine Collationen so wie den Rest von Haughtonʼs Manu bringe ich aber selbst. Ich brauche nicht hinzuzufügen, wie sehr ich mich auf die nahe Aussicht freue, mich in der Nähe Ihres belebenden gelehrten Umgangs und der wissenschaftlichen Leitung, der ich so viel verdanke, zu befinden und erlaube mir, mich im Voraus Ihrer Gewogenheit zu emphehlen.
Ewr. Hochwohlgebohren
dankbarster und hochachtungsvollster
Chr. Laßen.
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