• Christian Lassen to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Paris · Place of Destination: Bonn · Date: 13.12.1825
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Christian Lassen
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Paris
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: 13.12.1825
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 370508637
  • Bibliography: Schlegel, August Wilhelm; Lassen, Christian: Briefwechsel. Hg. v. Willibald Kirfel. Bonn 1914, S. 171‒173.
  • Incipit: „[1] Paris, den 13ten December 25.
    rue Ste Anne No. 31.
    Hochwohlgebohrner Herr Professor!
    Hochzuverehrender Lehrer!
    Ewr. Hochwohlgebohren Schreiben vom 29sten des v. M. ist [...]“
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-34965
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.14,Nr.50
  • Number of Pages: 3 S. auf Doppelbl., hs. m. U. u. Adresse
  • Format: 24,2 x 18,9 cm
    Language
  • German
[1] Paris, den 13ten December 25.
rue Ste Anne No. 31.
Hochwohlgebohrner Herr Professor!
Hochzuverehrender Lehrer!
Ewr. Hochwohlgebohren Schreiben vom 29sten des v. M. ist mir richtig in die Hände gekommen und ich habe Ihnen wiederum meinen ergebensten Dank für Ihre Güte, die sich so oft wiederhohlt, abzustatten; da meine Geschäfte hier beinahe beendigt sind, darf ich bald hoffen, Ewr. Hochwohlgebohren mündlich meine Danksagungen wiederhohlen zu können. Mit dem Râmâyana bin ich fertig; es bleibt mir nur die Abschrift aus der Geschichte Alex[andri] M[agni] übrig; ich würde dieses schon gethan haben, wenn nicht grade beide Handschriften dieses Werkes ausgeliehen wären und trotz der Bemühungen Herrn Haseʼs noch nicht zurückgegeben worden sind. Sie sind bei einem Herrn Lajard, der letzthin die Preisaufgabe des Instituts über den Cultus des Mithras gewonnen hat. Man hat mir aber versprochen, daß ich sie in wenigen Tagen erhalten solle und ich werde dann unverzüglich die Abschrift anfangen. Ich habe eine neue Abschrift aus dem Syntipas genommen; es sind vielleicht ein Paar Stellen, wo ich mich zuerst verlesen hatte; aber im Ganzen ist das Manuscript sehr fehlerhaft und zwar besonders in Beziehung auf die Accentuation. Der Anfang ist übrigens schon in Fabricius Bibl[iotheca] Gr[aeca] abgedruckt. Ich hatte auch schon früher das Ganze durchgesehen, [2] das Manuscript hat aber alle Nahmen ganz weggelassen, die 7 Philosophen sind mit α, β, γ, usw. bezeichnet und das Manuscript giebt durchaus keine Oertlichkeiten an. Man würde vielleicht mehrere Beziehungen der Art in der Syrischen Version finden, und vielleicht wird es nicht unmöglich seyn, die entsprechende Indische Erzählung zu entdecken, wenn man Sammlungen wie die Vrihat Kathâ u. a. dergl. in dieser Absicht durchsuchte.
Die Bücher von Herrn Würz habe ich erhalten, mit Ausnahme von Beaufort, der selten ist, Herr Würz hofft ihn aber noch zu erhalten. ‒ Herr Fauriel ist noch in Italien und ich habe nicht erfahren können, ob er bald zurückerwartet werde.
Unter den Asiatischen Neuigkeiten ist die für Ewr. Hochwohlgebohren die interessanteste die, daß Herr Chézy der Soc[ieteé] As[iatique] vorgeschlagen hat, das Drama v. Sakuntala herauszugeben. Man hat über seinen Vorschlag allerlei kleine Bemerkungen gemacht, die, wie gewöhnlich, seinen großen Zorn erregt haben; ich fürchte, daß er seinen Vorschlag zurücknehmen werde; und sollte er auch anfangen, ist es doch nicht gewiß, daß er die Sache ausführen würde.
Ich hoffe meine Abreise gleich nach der Abschrift aus dem Leben Al[exandri] M[agni] antreten zu können, und bitte [3] Ewr. Hochwohlgebohren um [die Erlau]bniß, im voraus für die gewogene Aufnahme, die Sie mir [in] so vieler Güte ankündigen, meine Danksagung abstatten zu dürfen.
Ew. Hochwohlgebohren
ergebenster und dankbarster
Chr. Laßen.
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[1] Paris, den 13ten December 25.
rue Ste Anne No. 31.
Hochwohlgebohrner Herr Professor!
Hochzuverehrender Lehrer!
Ewr. Hochwohlgebohren Schreiben vom 29sten des v. M. ist mir richtig in die Hände gekommen und ich habe Ihnen wiederum meinen ergebensten Dank für Ihre Güte, die sich so oft wiederhohlt, abzustatten; da meine Geschäfte hier beinahe beendigt sind, darf ich bald hoffen, Ewr. Hochwohlgebohren mündlich meine Danksagungen wiederhohlen zu können. Mit dem Râmâyana bin ich fertig; es bleibt mir nur die Abschrift aus der Geschichte Alex[andri] M[agni] übrig; ich würde dieses schon gethan haben, wenn nicht grade beide Handschriften dieses Werkes ausgeliehen wären und trotz der Bemühungen Herrn Haseʼs noch nicht zurückgegeben worden sind. Sie sind bei einem Herrn Lajard, der letzthin die Preisaufgabe des Instituts über den Cultus des Mithras gewonnen hat. Man hat mir aber versprochen, daß ich sie in wenigen Tagen erhalten solle und ich werde dann unverzüglich die Abschrift anfangen. Ich habe eine neue Abschrift aus dem Syntipas genommen; es sind vielleicht ein Paar Stellen, wo ich mich zuerst verlesen hatte; aber im Ganzen ist das Manuscript sehr fehlerhaft und zwar besonders in Beziehung auf die Accentuation. Der Anfang ist übrigens schon in Fabricius Bibl[iotheca] Gr[aeca] abgedruckt. Ich hatte auch schon früher das Ganze durchgesehen, [2] das Manuscript hat aber alle Nahmen ganz weggelassen, die 7 Philosophen sind mit α, β, γ, usw. bezeichnet und das Manuscript giebt durchaus keine Oertlichkeiten an. Man würde vielleicht mehrere Beziehungen der Art in der Syrischen Version finden, und vielleicht wird es nicht unmöglich seyn, die entsprechende Indische Erzählung zu entdecken, wenn man Sammlungen wie die Vrihat Kathâ u. a. dergl. in dieser Absicht durchsuchte.
Die Bücher von Herrn Würz habe ich erhalten, mit Ausnahme von Beaufort, der selten ist, Herr Würz hofft ihn aber noch zu erhalten. ‒ Herr Fauriel ist noch in Italien und ich habe nicht erfahren können, ob er bald zurückerwartet werde.
Unter den Asiatischen Neuigkeiten ist die für Ewr. Hochwohlgebohren die interessanteste die, daß Herr Chézy der Soc[ieteé] As[iatique] vorgeschlagen hat, das Drama v. Sakuntala herauszugeben. Man hat über seinen Vorschlag allerlei kleine Bemerkungen gemacht, die, wie gewöhnlich, seinen großen Zorn erregt haben; ich fürchte, daß er seinen Vorschlag zurücknehmen werde; und sollte er auch anfangen, ist es doch nicht gewiß, daß er die Sache ausführen würde.
Ich hoffe meine Abreise gleich nach der Abschrift aus dem Leben Al[exandri] M[agni] antreten zu können, und bitte [3] Ewr. Hochwohlgebohren um [die Erlau]bniß, im voraus für die gewogene Aufnahme, die Sie mir [in] so vieler Güte ankündigen, meine Danksagung abstatten zu dürfen.
Ew. Hochwohlgebohren
ergebenster und dankbarster
Chr. Laßen.
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