1821
Ew. Wohlgebohren
habe ich gestern 10 Exemplare meiner Druckprobe sous bandes zugesendet, die ich an ihre Bestimmung gelangen zu lassen bitte, die auswärtigen durch Gelegenheit. Diese Druckprobe nimmt sich nun freylich ganz anders aus, als die erste, besonders auf geglättetem Velin, und noch wird vieles daran vervollkommt, so daß ich hoffe meine Ausgaben Indischer Bücher sollen sich durch das Äußere vor allen bisherigen empfehlen. Freylich kommt nachher viel auf den Druck an. Da Sie der Druckerey in Bonn so viel Arbeit geben, so sind Sie gewiß berechtigt, auf ihre Verbesserung zu dringen, sowohl in Absicht auf den Vorrath an Typen, als auf die Vorrichtungen der Presse. Ich werde dann auch Geschäfte mit der Druckerey zu machen haben, denn natürlich lasse ich meine Ausgaben auf meine Kosten drucken und gebe sie in Commission. Den Satz habe ich so sehr vereinfacht als möglich, indessen wird es damit schlimm aussehen, und bis ich einen Setzer angelernt habe, werde ich wohl selbst das Handwerk ausüben müssen.
Ich habe bey dieser Schrift eine ganz neue Erfindung angebracht, und aus dem bloßen Anblick [2] des Gedruckten werden Sie schwerlich errathen, wie die Zeichen über unter der Linie angebracht sind.
Ich bitte Sie mir mit umgehender Post den Latein. Lectionscatalog für das Sommer-halbe-Jahr sous bandes zu senden. Es liegt mir viel daran ihn sobald als möglich zu haben, ich kann die Stunden meiner Vorlesungen nur darnach bestimmen:
Die Chrestomathia Sanscrita von Othmar Frank wünsche ich vorzufinden. Sie haben wohl schon die Güte gehabt, sie für mich zu verschreiben.
Mit der ausgezeichnetsten Hochachtung
Ew Wohlgeb.
ergebenster
AWvSchlegel
[3] [leer]
[4] A Monsieur
Monsieur Weber libraire
à Bonn
Etats Prussiens
du Rhin
18/4 1821 v Schlegel Paris