• Christian Lassen to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Göttingen · Place of Destination: Bonn · Date: 27.09.1840
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Christian Lassen
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Göttingen
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: 27.09.1840
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 370508637
  • Bibliography: Schlegel, August Wilhelm; Lassen, Christian: Briefwechsel. Hg. v. Willibald Kirfel. Bonn 1914, S. 225‒226.
  • Incipit: „[1] Die erfreuliche Nachricht, welche Sie, mein Hochverehrtester Herr und Gönner! mir zuerst mittheilen, muß mir dadurch doppelt erfreulich seyn; daß [...]“
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-34965
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.14,Nr.64
  • Number of Pages: 2 S. auf Doppelbl., hs. m. U. u. Adresse
  • Format: 22,5 x 13,2 cm
    Language
  • German
[1] Die erfreuliche Nachricht, welche Sie, mein Hochverehrtester Herr und Gönner! mir zuerst mittheilen, muß mir dadurch doppelt erfreulich seyn; daß sie mir gerade von Ihnen gemeldet wird und mir die Gelegenheit giebt, sogleich auch Ihnen meine tiefgefühlte Dankbarkeit zu bezeugen. Denn es kann mir nicht entgegen, daß nur Ihre Anregung die Facultät zu ihrem Antrage bestimmt habe und ich muß bei dieser Gelegenheit aufs lebhafteste empfinden, daß nur durch das ununterbrochene Wohlwollen und die thätige Theilnahme, welche Sie seit einer nun schon langen Reihe von Jahren meinen Angelegenheiten gewidmet haben, zuletzt ich zu dem Puncte gelangt bin, an dem ich jetzt stehe und daß ich Ihnen ebenso sehr meine äußere Stellung, als meine wissenschaftliche Bildung verdanke. Ich fühle zugleich, daß dieses Wohlthaten sind, die es mir unmöglich seyn wird, je gehörig zu erwidern; seyen Sie überzeugt, daß ich ihre Größe und ihren Werth klar einsehe und daß ich eifrig bemüht seyn werde, so weit es in meinen Kräften steht, meine Dankbarkeit zu bethätigen.
Da der Antrag der Facultät mit Ihrer Einwilligung geschehen ist, darf ich mich darüber [2] hinwegsetzen, daß jetzt das abnorme Verhältniß entsteht, daß mir ein Titel übertragen worden, den entweder Sie oder niemand tragen sollte.
Ich schreibe zugleich an Herrn von Rehfues.
Mein Aufenthalt wird sich hier nicht über die nun beginnende Woche ausdehnen und ich werde von hier auf geradem Wege nach Bonn zurückkehren. Ich habe hier zufällig eine Handschrift der Bhagavad Gîtâ entdeckt; sie enthält jedoch nur die Lectt. XVI und XVII, die ich verglichen habe; dazu gehört ein sehr ausführlicher Commentar, Bhâvârtha-Dîpikâ genannt, in einer Vulgär-Sprache. Dr. Benfey, der sie bestimmen sollte, hielt sie für das Werk eines Christlichen Missionars, welcher den Indern die Dreieinigkeit beibringen wollte und war nicht wenig erstaunt, als ich den Sanskrit-Text sogleich für das erkannte, was er ist.
In der Hoffnung, Sie in bestem Wohlseyn wiederzufinden und mit erneuertem Dank für Ihre Mittheilung
Ewr. Hochwohlgebohren
dankbarst ergebener
Chr. Laßen.
Göttingen 27. Sept. 40.
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[1] Die erfreuliche Nachricht, welche Sie, mein Hochverehrtester Herr und Gönner! mir zuerst mittheilen, muß mir dadurch doppelt erfreulich seyn; daß sie mir gerade von Ihnen gemeldet wird und mir die Gelegenheit giebt, sogleich auch Ihnen meine tiefgefühlte Dankbarkeit zu bezeugen. Denn es kann mir nicht entgegen, daß nur Ihre Anregung die Facultät zu ihrem Antrage bestimmt habe und ich muß bei dieser Gelegenheit aufs lebhafteste empfinden, daß nur durch das ununterbrochene Wohlwollen und die thätige Theilnahme, welche Sie seit einer nun schon langen Reihe von Jahren meinen Angelegenheiten gewidmet haben, zuletzt ich zu dem Puncte gelangt bin, an dem ich jetzt stehe und daß ich Ihnen ebenso sehr meine äußere Stellung, als meine wissenschaftliche Bildung verdanke. Ich fühle zugleich, daß dieses Wohlthaten sind, die es mir unmöglich seyn wird, je gehörig zu erwidern; seyen Sie überzeugt, daß ich ihre Größe und ihren Werth klar einsehe und daß ich eifrig bemüht seyn werde, so weit es in meinen Kräften steht, meine Dankbarkeit zu bethätigen.
Da der Antrag der Facultät mit Ihrer Einwilligung geschehen ist, darf ich mich darüber [2] hinwegsetzen, daß jetzt das abnorme Verhältniß entsteht, daß mir ein Titel übertragen worden, den entweder Sie oder niemand tragen sollte.
Ich schreibe zugleich an Herrn von Rehfues.
Mein Aufenthalt wird sich hier nicht über die nun beginnende Woche ausdehnen und ich werde von hier auf geradem Wege nach Bonn zurückkehren. Ich habe hier zufällig eine Handschrift der Bhagavad Gîtâ entdeckt; sie enthält jedoch nur die Lectt. XVI und XVII, die ich verglichen habe; dazu gehört ein sehr ausführlicher Commentar, Bhâvârtha-Dîpikâ genannt, in einer Vulgär-Sprache. Dr. Benfey, der sie bestimmen sollte, hielt sie für das Werk eines Christlichen Missionars, welcher den Indern die Dreieinigkeit beibringen wollte und war nicht wenig erstaunt, als ich den Sanskrit-Text sogleich für das erkannte, was er ist.
In der Hoffnung, Sie in bestem Wohlseyn wiederzufinden und mit erneuertem Dank für Ihre Mittheilung
Ewr. Hochwohlgebohren
dankbarst ergebener
Chr. Laßen.
Göttingen 27. Sept. 40.
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