Da der Antrag der Facultät mit Ihrer Einwilligung geschehen ist, darf ich mich darüber [2] hinwegsetzen, daß jetzt das abnorme Verhältniß entsteht, daß mir ein Titel übertragen worden, den entweder Sie oder niemand tragen sollte.
Ich schreibe zugleich an Herrn von Rehfues.
Mein Aufenthalt wird sich hier nicht über die nun beginnende Woche ausdehnen und ich werde von hier auf geradem Wege nach Bonn zurückkehren. Ich habe hier zufällig eine Handschrift der Bhagavad Gîtâ entdeckt; sie enthält jedoch nur die Lectt. XVI und XVII, die ich verglichen habe; dazu gehört ein sehr ausführlicher Commentar, Bhâvârtha-Dîpikâ genannt, in einer Vulgär-Sprache. Dr. Benfey, der sie bestimmen sollte, hielt sie für das Werk eines Christlichen Missionars, welcher den Indern die Dreieinigkeit beibringen wollte und war nicht wenig erstaunt, als ich den Sanskrit-Text sogleich für das erkannte, was er ist.
In der Hoffnung, Sie in bestem Wohlseyn wiederzufinden und mit erneuertem Dank für Ihre Mittheilung
Ewr. Hochwohlgebohren
dankbarst ergebener
Chr. Laßen.
Göttingen 27. Sept. 40.
[3]
[4]