Aeußerst gern habe ich in Deinem Briefe gelesen, daß Du Dich in Deiner jetzigen einsameren und stillern Lage wieder glücklich fühlst, daß Deine Muße dich zu [2] neuer literarischer Thätigkeit erweckt und daß die Herausgabe Deiner Vorlesungen baldigst zu erwarten ist. Wir sind hier mit nicht so angenehmen Dingen beschäfftigt. Man hört von nichts als von Conscription und Verloosung und dergl. Für jetzt bin ich mit meinem Sohn noch nicht in diesem Unglück begriffen; aber für das nächste Jahr muß ich dem nehmlichen Schicksal entgegensehen, was jetzt so viele gute Eltern trifft. Möge doch der Himmel der armen Menschheit bald Rettung senden! Lebe recht wohl und gedenke bisweilen meiner. Meine Frau läßt sich Dir recht angelegentlich empfehlen.
Der Deinige
K. A. M. Schlegel.
Göttingen, den 13. Aug. 1808
[3] [leer]
[4] An den Herrn Professor Schlegel
zu
Coppet
bey Genf.
d. E.