• Johann Friedrich Gottlieb Unger an August Wilhelm von Schlegel

  • Absendeort: Berlin · Empfangsort: Bologna · Datum: 06.11.1804
Editionsstatus: Einmal kollationierter Druckvolltext mit Registerauszeichnung
    Briefkopfdaten
  • Absender: Johann Friedrich Gottlieb Unger
  • Empfänger: August Wilhelm von Schlegel
  • Absendeort: Berlin
  • Empfangsort: Bologna
  • Datum: 06.11.1804
  • Anmerkung: Empfangsort erschlossen. – Vgl. den Brief von Friederike Helene Unger vom 06.07.1805.
    Druck
  • Datengeber: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 335976727
  • Bibliographische Angabe: Krisenjahre der Frühromantik. Briefe aus dem Schlegelkreis. Hg. v. Josef Körner. Bd. 1. Der Texte erste Hälfte. 1791‒1808. Bern u.a. ²1969, S. 169‒170.
  • Incipit: „[1] Sehr verehrter Freund,
    Wie geht es zu, daß Sie Ihr gütiges Versprechen nicht erfüllt haben und mir Manuscript wenigstens zum 9ten [...]“
    Handschrift
  • Datengeber: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: APP2712-Bd-9
  • Signatur: Mscr.Dresd.App.2712,B,IV,e,33
  • Blatt-/Seitenzahl: 1 S., hs. m. U.
  • Format: 24,4 x 19,9 cm
    Sprache
  • Deutsch
[1] Sehr verehrter Freund,
Wie geht es zu, daß Sie Ihr gütiges Versprechen nicht erfüllt haben und mir Manuscript wenigstens zum 9ten Band des Sh.[akespear] gesandt haben? Es sollte laut Ihrem Schreiben im August in meinen Händen sein! – An Hrn. Geh.[eime] R.[ath] Hufeland habe ich Ihrer Order gemäß den Rest für den 9ten Band berichtigt. – Geistreiche Damen sind im Worthalten der Männer gefährliche Personen, und als Buchhändler, der für das Publikum für angenehme Unterhaltung zu sorgen hat, darf ich nicht zugeben, daß die galanten Netze zu sehr zusammengezogen werden. Ich schikke Ihnen sonst Mäuse, sie zu benagen. Eine dürre Maus ist unterweges, Namens Kotzebue, der seine Frau nach Italien führt, und leicht des Weges bei Ihnen kommen kann; er hat zwar schon gehörig an Sie genagt und geknabbert, aber noch nicht an Ihr Netz; also hüten Sie sich!
Ich bitte um eine baldige Antwort, und bin mit der größten Verehrung
Ihr ganz ergebenster
Unger
Berlin
den 6ten Nov. 1804.

Neues ist seit Ihrer Abwesenheit nicht vorgefallen. Daß Struensee gestorben, werden Sie aus den Zeitungen wissen. Ein H. v. Stein kömmt an seine Stelle.
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[1] Sehr verehrter Freund,
Wie geht es zu, daß Sie Ihr gütiges Versprechen nicht erfüllt haben und mir Manuscript wenigstens zum 9ten Band des Sh.[akespear] gesandt haben? Es sollte laut Ihrem Schreiben im August in meinen Händen sein! – An Hrn. Geh.[eime] R.[ath] Hufeland habe ich Ihrer Order gemäß den Rest für den 9ten Band berichtigt. – Geistreiche Damen sind im Worthalten der Männer gefährliche Personen, und als Buchhändler, der für das Publikum für angenehme Unterhaltung zu sorgen hat, darf ich nicht zugeben, daß die galanten Netze zu sehr zusammengezogen werden. Ich schikke Ihnen sonst Mäuse, sie zu benagen. Eine dürre Maus ist unterweges, Namens Kotzebue, der seine Frau nach Italien führt, und leicht des Weges bei Ihnen kommen kann; er hat zwar schon gehörig an Sie genagt und geknabbert, aber noch nicht an Ihr Netz; also hüten Sie sich!
Ich bitte um eine baldige Antwort, und bin mit der größten Verehrung
Ihr ganz ergebenster
Unger
Berlin
den 6ten Nov. 1804.

Neues ist seit Ihrer Abwesenheit nicht vorgefallen. Daß Struensee gestorben, werden Sie aus den Zeitungen wissen. Ein H. v. Stein kömmt an seine Stelle.
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