Hochgeehrtester Herr Professor!
Entschuldigen Sie gütigst die verzögerte Beantwortung Ihres Schreibens vom 8ten Jun. Ich hoffte immer noch die rückständigen Bogen [z]ugleich mitsenden zu können: leider ist es mir [d]urch mancherlei Hindernisse, in der Druckerei und sonst, unmöglich gemacht worden. Indessen wird die Ergänzung zuverläßig noch in diesem Herbste erfolgen. Den Preis stelle ich nicht höher als für die [e]rste Ausgabe, wiewohl diese beträchtlich mehr enthalten wird: an Papier und Druck hat eine Ersparniß gemacht werden können, ohne Nachtheil, ja sogar [z]um Vortheile der typographischen Eleganz.
Bei meinem letzten Aufenthalt in Paris schrieb [i]ch den Commentar des Srîdhara-Svâmî voll[s]tändig ab und sehr genau ab. Eine andre aber nicht so gute Handschrift habe ich aus Berlin zur Verglei[ch]ung. Prof. Rosen hat mir einen andern Commentar [2] Gûdʼhârtha-dîpikâ betitelt, zum Gebrauch geliehen. Vermuthlich ist es das einzige Exemp[lar] in Europa. Ich benutze diese Commentare beso[n]ders zu einem Index der philosophischen Ausdrück[e] mit beigefügten Definitionen.
Ihr ehemaliger Zuhörer, Herr Gildemeist[er] aus Bremen studirt fortwährend hier, u hat auf Veranlassung einer von mir gestellten Preisaufgabe eine sehr lebenswerthe Arbeit über die Sprüche des Bhartri-hari geliefert.
Genehmigen Sie die Versicherung der ausgezeichneten Hochachtung womit ich die Ehre habe zu se[yn]
Ew. Wohlgeb.
ergebenster
AWvSchlegel
Vielleicht vergaß ich zu erinnern, wiewohl sich dieß von selbst versteht, daß eines der übermachten Exemplare für Sie bestimmt war. Mit der Abrechnung wegen der übrigen sieben, hat es Zeit bis nach der Ablieferung, und alsdann müssen Ihre Auslagen, für Transport u sonst, von dem Ladenpreise abgezogen werden