• August Wilhelm von Schlegel an Christoph Martin Wieland

  • Absendeort: Jena · Empfangsort: Jena · Datum: 22.05.1797
Editionsstatus: Einmal kollationierter Druckvolltext mit Registerauszeichnung
    Briefkopfdaten
  • Absender: August Wilhelm von Schlegel
  • Empfänger: Christoph Martin Wieland
  • Absendeort: Jena
  • Empfangsort: Jena
  • Datum: 22.05.1797
  • Anmerkung: Empfangsort erschlossen.
    Druck
  • Datengeber: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 343347008
  • Bibliographische Angabe: Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Gesammelt und erläutert durch Josef Körner. Bd. 1. Zürich u.a. 1930, S. 61.
  • Incipit: „[1] Jena d. 22 May 1797
    Empfangen Sie beyfolgenden Anfang meiner Übersetzung Shakspeareʼs als ein geringes, doch den Bedürfnissen meines Gefühls willkommnes [...]“
    Handschrift
  • Datengeber: Weimar, Klassik Stiftung Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv
  • Signatur: GSA 93/123
    Sprache
  • Deutsch
[1] Jena d. 22 May 1797
Empfangen Sie beyfolgenden Anfang meiner Übersetzung Shakspeareʼs als ein geringes, doch den Bedürfnissen meines Gefühls willkommnes Zeichen meiner wahrsten Verehrung und Bewunderung. Auch unabhängig von meinen persönlichen Gesinnungen würde ich es für Pflicht halten, dem vollgültigen Urtheilspruche des Mannes, der unsre Nation zuerst mit Shakspeare bekannt machte, meine Bemühungen, auf dem von ihm zuerst gebahnten Wege fortzuschreiten, zu unterwerfen. Einem so tiefen Kenner wird es nicht entgehen können, wie viel jener große Genius auch bey der beseelendsten Liebe für seine Werke und der hartnäckigsten Anstrengung unter meinen Händen [2] verlieren mußte; allein niemand ist auch besser mit den Schwierigkeiten der Unternehmung bekannt als Sie; ich darf daher bey Ihnen vorzüglich auf eine billige Beurtheilung hoffen. Meine Gattin und mein Bruder, der nächstens die Ehre haben wird Ihnen schriftlich zu danken, tragen mir angelegentlichst ihre Empfehlungen an Sie auf. Ich bin mit vollkommner Hochachtung und theilnehmenden Wünschen für Ihr Glück und Ihre Erhaltung
Ihr gehorsamster
A. W. Schlegel
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[1] Jena d. 22 May 1797
Empfangen Sie beyfolgenden Anfang meiner Übersetzung Shakspeareʼs als ein geringes, doch den Bedürfnissen meines Gefühls willkommnes Zeichen meiner wahrsten Verehrung und Bewunderung. Auch unabhängig von meinen persönlichen Gesinnungen würde ich es für Pflicht halten, dem vollgültigen Urtheilspruche des Mannes, der unsre Nation zuerst mit Shakspeare bekannt machte, meine Bemühungen, auf dem von ihm zuerst gebahnten Wege fortzuschreiten, zu unterwerfen. Einem so tiefen Kenner wird es nicht entgehen können, wie viel jener große Genius auch bey der beseelendsten Liebe für seine Werke und der hartnäckigsten Anstrengung unter meinen Händen [2] verlieren mußte; allein niemand ist auch besser mit den Schwierigkeiten der Unternehmung bekannt als Sie; ich darf daher bey Ihnen vorzüglich auf eine billige Beurtheilung hoffen. Meine Gattin und mein Bruder, der nächstens die Ehre haben wird Ihnen schriftlich zu danken, tragen mir angelegentlichst ihre Empfehlungen an Sie auf. Ich bin mit vollkommner Hochachtung und theilnehmenden Wünschen für Ihr Glück und Ihre Erhaltung
Ihr gehorsamster
A. W. Schlegel
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