• August Wilhelm von Schlegel an Friedrich de La Motte-Fouqué

  • Absendeort: Berlin · Empfangsort: Nennhausen · Datum: 10.10.1803
Editionsstatus: Einmal kollationierter Druckvolltext mit Registerauszeichnung
    Briefkopfdaten
  • Absender: August Wilhelm von Schlegel
  • Empfänger: Friedrich de La Motte-Fouqué
  • Absendeort: Berlin
  • Empfangsort: Nennhausen
  • Datum: 10.10.1803
  • Anmerkung: Empfangsort erschlossen.
    Druck
  • Datengeber: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 343347008
  • Bibliographische Angabe: Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Gesammelt und erläutert durch Josef Körner. Bd. 1. Zürich u.a. 1930, S. 174‒175.
  • Incipit: „[1] Berlin d. 10ten Oct. [180]3
    Theuerster Freund!
    Ich darf nicht unterlassen, Ihnen über die Zeit, auf welche wir unsere Reise nach Nennhausen, [...]“
    Handschrift
  • Datengeber: Marbach am Neckar, Deutsches Literaturarchiv
  • Signatur: A:Fouqué Z 552
  • Blatt-/Seitenzahl: 4 S., hs. m. U.
  • Format: 8°
  • Besonderheiten: E. Br. m. U.
    Sprache
  • Deutsch
[1] Berlin d. 10ten Oct. [180]3
Theuerster Freund!
Ich darf nicht unterlassen, Ihnen über die Zeit, auf welche wir unsere Reise nach Nennhausen, Ihrer freundschaftlichen Einladung gemäß festgestellt haben, Nachricht zu ertheilen. Bernhardi kann sich nicht vor dem 22sten losmachen, auf diesen Tag würden wir also hinüberfahren, und dann höchstens bis zum 28sten Oct. bleiben, da ich leider in so unerschwinglichen Arbeiten stecke, daß ich mir selbst die Zeit der angenehmsten Erhohlung verkürzen muß. Doch hoffe ich, wollen wir Zeit genug finden, manches durchzuschwatzen, was ich deswegen bis dahin verschiebe. Das Heldenbuch denke ich Ihnen dann mitzubringen. Meinem Freunde Steffens habe ich den Auftrag wegen der Bücher über die Isländischen Alterthümer ans Herz gelegt; er hatte einen ähnlichen schon von Tieck erhalten, und die Bücher sind in Dänemark auch nicht mehr im Buchhandel zu haben, also ist die Aussicht dazu freylich nicht ganz nahe.
[2] Am liebsten wäre es mir, wenn Unger den Verlag Ihrer geistlichen Schauspiele übernähme; wir könnten sie bey ihm am besten nach unserm Sinne und unter meinen Augen gedruckt erhalten. Da mein Verhältniß mit ihm erst ganz kürzlich wieder hergestellt ist, so wollte ich ihm nicht gleich anfangs einen Vorschlag thun; und da ich letzthin in dieser Absicht zu ihm ging, war er schon auf die Messe gereist. Doch wird er wohl vor dem 22sten Oct. zurück seyn, dann spreche ich sogleich mit ihm.
Ich habe das 3te Stück der Europa eben erhalten, zwar werden Sie es vom Buchhändler noch nicht haben können. Daß Ihre Gedichte dießmal wieder nicht eingerückt sind (für das 2te Stück kamen sie schon zu spät) daran bin ich zum Theil durch meine starken Beyträge Schuld, das Stück ist über sein gewöhnliches Maaß angewachsen, und so hat verschiednes zurückgelegt werden müssen.
Leben Sie recht wohl, und genießen Sie recht ungestört den ganzen Umfang Ihrer Familien[3]freude. Von dem Befinden Ihrer Frau Gemahlin wünsche ich fortdauernd das beste zu erfahren. Ihrem Herrn Schwiegervater bezeugen Sie meine Verehrung, nebst angelegentlichen Empfehlungen an Ihren ganzen Zirkel.
Ihr
A. W. Schlegel
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[1] Berlin d. 10ten Oct. [180]3
Theuerster Freund!
Ich darf nicht unterlassen, Ihnen über die Zeit, auf welche wir unsere Reise nach Nennhausen, Ihrer freundschaftlichen Einladung gemäß festgestellt haben, Nachricht zu ertheilen. Bernhardi kann sich nicht vor dem 22sten losmachen, auf diesen Tag würden wir also hinüberfahren, und dann höchstens bis zum 28sten Oct. bleiben, da ich leider in so unerschwinglichen Arbeiten stecke, daß ich mir selbst die Zeit der angenehmsten Erhohlung verkürzen muß. Doch hoffe ich, wollen wir Zeit genug finden, manches durchzuschwatzen, was ich deswegen bis dahin verschiebe. Das Heldenbuch denke ich Ihnen dann mitzubringen. Meinem Freunde Steffens habe ich den Auftrag wegen der Bücher über die Isländischen Alterthümer ans Herz gelegt; er hatte einen ähnlichen schon von Tieck erhalten, und die Bücher sind in Dänemark auch nicht mehr im Buchhandel zu haben, also ist die Aussicht dazu freylich nicht ganz nahe.
[2] Am liebsten wäre es mir, wenn Unger den Verlag Ihrer geistlichen Schauspiele übernähme; wir könnten sie bey ihm am besten nach unserm Sinne und unter meinen Augen gedruckt erhalten. Da mein Verhältniß mit ihm erst ganz kürzlich wieder hergestellt ist, so wollte ich ihm nicht gleich anfangs einen Vorschlag thun; und da ich letzthin in dieser Absicht zu ihm ging, war er schon auf die Messe gereist. Doch wird er wohl vor dem 22sten Oct. zurück seyn, dann spreche ich sogleich mit ihm.
Ich habe das 3te Stück der Europa eben erhalten, zwar werden Sie es vom Buchhändler noch nicht haben können. Daß Ihre Gedichte dießmal wieder nicht eingerückt sind (für das 2te Stück kamen sie schon zu spät) daran bin ich zum Theil durch meine starken Beyträge Schuld, das Stück ist über sein gewöhnliches Maaß angewachsen, und so hat verschiednes zurückgelegt werden müssen.
Leben Sie recht wohl, und genießen Sie recht ungestört den ganzen Umfang Ihrer Familien[3]freude. Von dem Befinden Ihrer Frau Gemahlin wünsche ich fortdauernd das beste zu erfahren. Ihrem Herrn Schwiegervater bezeugen Sie meine Verehrung, nebst angelegentlichen Empfehlungen an Ihren ganzen Zirkel.
Ihr
A. W. Schlegel
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