Verzeihen Sie diesmal, mein Theuerster, der verspäteten Antwort! Ich hatte Ihren Brief neulich Goethen mitgetheilt, und erhielt ihn erst, bey seiner Rückkehr zu uns, vor wenigen Tagen zurück.
Wir erwarten also mit Vergnügen von Ihnen die Recensionen von
Stolbergs Aeschylus
Bouterwecks Geschichte der Poesie
Vossens Zeitmessung (Vielleicht verschaffe ich Ihnen dazu seine Bemerkungen über Klopstock; allein wenn auch nicht, so soll dieß keine Hinderung der Recension seyn. Die Gedichte von Voß wird Goethe selbst recensiren.)
[2] und
Eberhards Synonymik.
Campeʼs Wörterbuch wird vielleicht derselbe Rezensent übernehmen, welcher hoffentlich das Adelungische Wörterbuch 2 Auflage bey uns recensiren wird. Auf jeden Fall schreibe ich Ihnen darüber noch einmal.
Auch Kleists Gedichte waren bereits vertheilt, als Ihr letzter Brief ankam. Dafür aber schlägt Ihnen der beyliegende Zettel ein paar andre Bücher vor.
Für das Berlinische Zeitungsblatt herzlichen Dank! Die kleinlichen Kunstgriffe der Gegenpartey, uns zu schaden, erregen fürwahr mehr Mitleiden als [3] Unwillen.
Hier sende ich Ihnen
meine Recension von Jacobs Tempe (der ich Ihre Billigung wünsche)
eine Gegenerklärung, wozu wir endlich genöthigt worden.
Ich schreibe Ihnen nächstens mehr und sende, der Förmlichkeit halber, den Contract mit der Societät.
Vergeben Sie der Übereil dieses Briefes, und erhalten Sie mir Ihr freundschaftliches Wohlwollen!
Eichstädt
Könnte Ihr Hr. Bruder in Paris uns nicht manches, zu Nutz und Frommen unserer A.[llgemeinen] L.[iteratur] Z.[eitung], von Paris aus gewähren?
[4]