• Mohr & Winter (Heidelberg) , Jakob Christian Benjamin Mohr , Christian Friedrich Winter to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Heidelberg · Place of Destination: Paris · Date: 21.10.1817
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Mohr & Winter (Heidelberg), Jakob Christian Benjamin Mohr, Christian Friedrich Winter
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Heidelberg
  • Place of Destination: Paris
  • Date: 21.10.1817
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 383716241
  • Bibliography: Jenisch, Erich (Hg.): August Wilhelm Schlegels Briefwechsel mit seinen Heidelberger Verlegern. Festschrift zur Jahrhundert-Feier des Verlags Carl Winters Universitätsbuchhandlung in Heidelberg 1822‒1922. Heidelberg 1922, S. 144‒146.
  • Incipit: „[1] Hochwohlgebohrner
    Hochzuverehrender Herr!
    Wir konnten die lange und schmerzhafte Krankheit so wie den Todesfall der Frau von Staël nicht anders als mit [...]“
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-34977
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.16,Nr.46
  • Number of Pages: 4 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 25 x 21,1 cm
    Language
  • German
[1] Hochwohlgebohrner
Hochzuverehrender Herr!
Wir konnten die lange und schmerzhafte Krankheit so wie den Todesfall der Frau von Staël nicht anders als mit innigstem Antheil überhaupt, und besonders auch im Andenken an Sie, aus öffentlichen Blättern vernehmen und wagten nicht in jener Zeit in unsern Angelegenheiten an Sie zu schreiben. Ihr gütiger Brief vom 25. vorigen Monats gibt uns nun Erlaubniß und Veranlassung, Ihnen vor allem diesen unsern wärmsten Antheil an dem Sie betroffenen, gewiß unersetzlichen Verlust, zu erkennen zu geben, im übrigen die Hoffnung daß unsre auf so betrübte Weise unterbrochen gewesene Correspondenz nun um so lebhafter werden wird.
Zuvörderst haben wir das Vergnügen Sie zu benachrichtigen, daß die neue Ausgabe der dramatischen Vorlesungen seit 2 Monaten beendigt ist und daß wir schon am 23. August nebst einigen andern gütigst bestellten Büchern und Fortsetzungen auch [2] ein Exemplar dieser neuen Ausgabe auf Druk- und vier auf Velinpapier nach Coppet abgesandt haben, wir vermuthen daß diese Sendung nun in Ihren Händen sich befinden wird und unterlassen daher weitere Exempl[are] nach Paris zu senden haben indessen die uns ferner aufgetragenen Versendungen in Ihrem Namen gemacht, sollten Sie nun noch sonsten Ex[em]pl[are] zu haben wünschen, so erwarten wir Ihre Verfügung.
Unsre vollständige Abrechnung haben wir die Ehre hier beizufügen, indem wir nun Ihre gütige Bestimmung hinsichtl[ich] Ihres Guthabens gewärtigen erlauben wir uns nur zu bemerken, daß es uns angenehm seyn wird, wenn Sie solche so treffen, daß wir uns gehörig vorbereiten können.
Was nun Ihre so gütige Eröffnung hinsichtlich einer von Ihnen zu verfertigenden deutschen Ausgabe der neusten Schrift der Frau von Staël betrifft so kann uns dieselbe nicht anders als sehr erfreulich seyn und wir übernehmen den uns von Ihrer Güte angetragenen Verlag derselben sehr dankbar nur mit der Bedingung daß Sie uns erlauben das Honorar gegen Zinsenvergütung einige Zeit stehen zu lassen. [3] Wir würden Ihnen zu dem Ende nach vollendeten Druk, Wechsel auf uns selbst so ausstellen, daß ein Drittel des Honorars nebst Zinsen in Jahresfrist das zweite Drittel nach anderthalb, das dritte nach zwei Jahren fällig und von uns zahlbar wäre. Ihrer eignen Bestimmung des Honorars vertrauen wir übrigens ganz. Der Band wird dann doch wenigstens ein Alphabet stark werden? Sie werden dabei bedenken, daß wir bei ungleich geringerer Auflage als des Originals einen verhältnißmäßig geringern Preiß machen müssen, wenn wir den erwünschten Eingang der d[eu]tschen Uebersetzung verschaffen wollen und zugleich den Nachdruk möglichst vermeiden. Daß Original u[nd] Uebersetzung zugleich erscheinen können, versichern Sie uns, Sie werden denn auch wohl erlauben daß diese Uebersetzung mit Ihrem Namen im Voraus angekündigt werden darf? Ihrer gütigen Erklärung hierauf sehen wir sehr verlangend entgegen wir hoffen Sie wird so entscheidend seyn daß wir uns gleich auf den Druk vorbereiten können.
Für einen Verleger zu Ihrem Portrait konnten wir in der nun verflossenen Leipziger Messe nicht sorgen indem wir, so wie alle Buch[4]händler nur die Ostermesse besuchen, wir haben aber schon auf andre Weise angefragt können Ihnen indeß zu unserm Bedauern noch kein Resultat anzeigen, wir werden uns um die Sache angelegentlichst bemühen und behalten uns die weitere Nachricht vor.
Von Ihrer Recension des Niebuhrischen Werks haben wir nun 250 Ex[emplare] mehr drucken lassen und diese ohnverändert mit besonderm Titel ausgegeben wie Ihnen der lezten Sendung beigelegte Exemplare bezeugen werden; außerdem hätten wir ohne Ihre Erlaubniß nichts getan. Die poetischen Werke sind in lezter Zeit langsamer abgegangen und wir mögen wohl noch damit ein paar Jahre ausreichen nur schade daß das Publikum den 3. Band so lange entbehren muß!
Verehrungsvoll empfehlen wir uns
Ew. Hochwohlgebohren
ganz ergebenst
Mohr u Winter
Heidelberg d[en] 21 Oct[o]b[e]r 1817.
[1] Hochwohlgebohrner
Hochzuverehrender Herr!
Wir konnten die lange und schmerzhafte Krankheit so wie den Todesfall der Frau von Staël nicht anders als mit innigstem Antheil überhaupt, und besonders auch im Andenken an Sie, aus öffentlichen Blättern vernehmen und wagten nicht in jener Zeit in unsern Angelegenheiten an Sie zu schreiben. Ihr gütiger Brief vom 25. vorigen Monats gibt uns nun Erlaubniß und Veranlassung, Ihnen vor allem diesen unsern wärmsten Antheil an dem Sie betroffenen, gewiß unersetzlichen Verlust, zu erkennen zu geben, im übrigen die Hoffnung daß unsre auf so betrübte Weise unterbrochen gewesene Correspondenz nun um so lebhafter werden wird.
Zuvörderst haben wir das Vergnügen Sie zu benachrichtigen, daß die neue Ausgabe der dramatischen Vorlesungen seit 2 Monaten beendigt ist und daß wir schon am 23. August nebst einigen andern gütigst bestellten Büchern und Fortsetzungen auch [2] ein Exemplar dieser neuen Ausgabe auf Druk- und vier auf Velinpapier nach Coppet abgesandt haben, wir vermuthen daß diese Sendung nun in Ihren Händen sich befinden wird und unterlassen daher weitere Exempl[are] nach Paris zu senden haben indessen die uns ferner aufgetragenen Versendungen in Ihrem Namen gemacht, sollten Sie nun noch sonsten Ex[em]pl[are] zu haben wünschen, so erwarten wir Ihre Verfügung.
Unsre vollständige Abrechnung haben wir die Ehre hier beizufügen, indem wir nun Ihre gütige Bestimmung hinsichtl[ich] Ihres Guthabens gewärtigen erlauben wir uns nur zu bemerken, daß es uns angenehm seyn wird, wenn Sie solche so treffen, daß wir uns gehörig vorbereiten können.
Was nun Ihre so gütige Eröffnung hinsichtlich einer von Ihnen zu verfertigenden deutschen Ausgabe der neusten Schrift der Frau von Staël betrifft so kann uns dieselbe nicht anders als sehr erfreulich seyn und wir übernehmen den uns von Ihrer Güte angetragenen Verlag derselben sehr dankbar nur mit der Bedingung daß Sie uns erlauben das Honorar gegen Zinsenvergütung einige Zeit stehen zu lassen. [3] Wir würden Ihnen zu dem Ende nach vollendeten Druk, Wechsel auf uns selbst so ausstellen, daß ein Drittel des Honorars nebst Zinsen in Jahresfrist das zweite Drittel nach anderthalb, das dritte nach zwei Jahren fällig und von uns zahlbar wäre. Ihrer eignen Bestimmung des Honorars vertrauen wir übrigens ganz. Der Band wird dann doch wenigstens ein Alphabet stark werden? Sie werden dabei bedenken, daß wir bei ungleich geringerer Auflage als des Originals einen verhältnißmäßig geringern Preiß machen müssen, wenn wir den erwünschten Eingang der d[eu]tschen Uebersetzung verschaffen wollen und zugleich den Nachdruk möglichst vermeiden. Daß Original u[nd] Uebersetzung zugleich erscheinen können, versichern Sie uns, Sie werden denn auch wohl erlauben daß diese Uebersetzung mit Ihrem Namen im Voraus angekündigt werden darf? Ihrer gütigen Erklärung hierauf sehen wir sehr verlangend entgegen wir hoffen Sie wird so entscheidend seyn daß wir uns gleich auf den Druk vorbereiten können.
Für einen Verleger zu Ihrem Portrait konnten wir in der nun verflossenen Leipziger Messe nicht sorgen indem wir, so wie alle Buch[4]händler nur die Ostermesse besuchen, wir haben aber schon auf andre Weise angefragt können Ihnen indeß zu unserm Bedauern noch kein Resultat anzeigen, wir werden uns um die Sache angelegentlichst bemühen und behalten uns die weitere Nachricht vor.
Von Ihrer Recension des Niebuhrischen Werks haben wir nun 250 Ex[emplare] mehr drucken lassen und diese ohnverändert mit besonderm Titel ausgegeben wie Ihnen der lezten Sendung beigelegte Exemplare bezeugen werden; außerdem hätten wir ohne Ihre Erlaubniß nichts getan. Die poetischen Werke sind in lezter Zeit langsamer abgegangen und wir mögen wohl noch damit ein paar Jahre ausreichen nur schade daß das Publikum den 3. Band so lange entbehren muß!
Verehrungsvoll empfehlen wir uns
Ew. Hochwohlgebohren
ganz ergebenst
Mohr u Winter
Heidelberg d[en] 21 Oct[o]b[e]r 1817.
· Beilage , 21.10.1817
· Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
· Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.16,Nr.47
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