• August Wilhelm von Schlegel to C. F. Winter, Akademische Buchhandlung (Heidelberg) , Anton Winter

  • Place of Dispatch: Bonn · Place of Destination: Heidelberg · Date: 09.03.1841
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: C. F. Winter, Akademische Buchhandlung (Heidelberg), Anton Winter
  • Place of Dispatch: Bonn
  • Place of Destination: Heidelberg
  • Date: 09.03.1841
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 383716241
  • Bibliography: Jenisch, Erich (Hg.): August Wilhelm Schlegels Briefwechsel mit seinen Heidelberger Verlegern. Festschrift zur Jahrhundert-Feier des Verlags Carl Winters Universitätsbuchhandlung in Heidelberg 1822‒1922. Heidelberg 1922, S. 204‒205.
  • Incipit: „[1] Bonn d[en] 9ten März 1841.
    Ew. Wohlgeboren empfangen anliegend die Fortsetzung, die ich an Sie, und nicht unmittelbar nach Leipzig sende, [...]“
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-37130
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XX,Bd.4,Nr.40(45)
  • Number of Pages: 3 S. auf Doppelbl., hs. m. U. u. Adresse
  • Format: 21 x 13 cm
    Language
  • German
[1] Bonn d[en] 9ten März 1841.
Ew. Wohlgeboren empfangen anliegend die Fortsetzung, die ich an Sie, und nicht unmittelbar nach Leipzig sende, um Ihnen die Überzeugung zu geben, daß die Arbeit wirklich ihren Fortgang hat. Der folgende Abschnitt ist beinahe fertig: binnen acht Tagen kann er ins reine geschrieben seyn, und ich werde ihn ebenfalls an Sie fördern. Mit dem vom 19ten Bogen in Leipzig noch übrigen Manuscript wird die heutige Sendung etwa die Bogen 20 und 21 ausfüllen. Der Rest, den ich sobald als möglich liefern werde, wird vielleicht fünf Bogen betragen, was ein schickliches Maß für den Band giebt.
Eines kann ich nicht ändern: ich bemühe mich, allem was ich für den Druck bestimme die möglichste Vollendung zu geben. Ich überlege jeden Satz zehnmal, ehe ich ihn niederschreibe. Sie werden wohl schon bemerkt haben, [2] daß ich in dieser ganzen Abhandlung auf einer bisher unbetretenen Bahn wandle. Es wird den Philologen, die berühmtesten nicht ausgenommen, verdrießlich seyn, daß ich ihre Unwissenheit und Gedankenlosigkeit über so vieles, was für das Verständniß der griechischen Dramen wesentlich ist, unwiderleglich darthue. Ich muß mich also doppelt hüten, ihnen keine Blöße zu geben.
Die Klagen und Angaben des Druckers scheinen mir etwas übertrieben zu seyn. Seine Lettern sind recht hübsch, aber ich sollte denken, eben so scharfe, ganz von derselben Sorte müßten in zehn Leipziger Druckereien zu finden seyn. Unterbrechungen im Druck kommen zehntausendmal vor. Unser akademischer Buchdrucker, der es in Bezug auf Sauberkeit und Eleganz mit jeder Leipziger Druckerei aufnimmt, macht mir dabei gar keine Schwierigkeit. Nach der Meynung des Herrn Hirschfeld sollten die Gelehrten, [3] die Schriftsteller, ja die Wissenschaften selbst dem Drucker-Handwerke dienstbar seyn. Das wäre aber doch die verkehrte Welt.
Melden Sie mir gefälligst den Empfang; auch ob Sie in Heidelberg bleiben, oder nach Leipzig reisen. Über die beiden folgenden Bände werden wir uns einigen können, sobald der erste fertig seyn wird.
Zu allem übrigen, was unser Verhältniß betrifft beziehe ich mich auf meine früheren Erklärungen.
Wenn der Druck fortgeht, so bitte ich um die Aushängebogen.
Mit vollkommenster Hochachtung
Ew. Wohlgeboren
A. W. von Schlegel
[4]
[1] Bonn d[en] 9ten März 1841.
Ew. Wohlgeboren empfangen anliegend die Fortsetzung, die ich an Sie, und nicht unmittelbar nach Leipzig sende, um Ihnen die Überzeugung zu geben, daß die Arbeit wirklich ihren Fortgang hat. Der folgende Abschnitt ist beinahe fertig: binnen acht Tagen kann er ins reine geschrieben seyn, und ich werde ihn ebenfalls an Sie fördern. Mit dem vom 19ten Bogen in Leipzig noch übrigen Manuscript wird die heutige Sendung etwa die Bogen 20 und 21 ausfüllen. Der Rest, den ich sobald als möglich liefern werde, wird vielleicht fünf Bogen betragen, was ein schickliches Maß für den Band giebt.
Eines kann ich nicht ändern: ich bemühe mich, allem was ich für den Druck bestimme die möglichste Vollendung zu geben. Ich überlege jeden Satz zehnmal, ehe ich ihn niederschreibe. Sie werden wohl schon bemerkt haben, [2] daß ich in dieser ganzen Abhandlung auf einer bisher unbetretenen Bahn wandle. Es wird den Philologen, die berühmtesten nicht ausgenommen, verdrießlich seyn, daß ich ihre Unwissenheit und Gedankenlosigkeit über so vieles, was für das Verständniß der griechischen Dramen wesentlich ist, unwiderleglich darthue. Ich muß mich also doppelt hüten, ihnen keine Blöße zu geben.
Die Klagen und Angaben des Druckers scheinen mir etwas übertrieben zu seyn. Seine Lettern sind recht hübsch, aber ich sollte denken, eben so scharfe, ganz von derselben Sorte müßten in zehn Leipziger Druckereien zu finden seyn. Unterbrechungen im Druck kommen zehntausendmal vor. Unser akademischer Buchdrucker, der es in Bezug auf Sauberkeit und Eleganz mit jeder Leipziger Druckerei aufnimmt, macht mir dabei gar keine Schwierigkeit. Nach der Meynung des Herrn Hirschfeld sollten die Gelehrten, [3] die Schriftsteller, ja die Wissenschaften selbst dem Drucker-Handwerke dienstbar seyn. Das wäre aber doch die verkehrte Welt.
Melden Sie mir gefälligst den Empfang; auch ob Sie in Heidelberg bleiben, oder nach Leipzig reisen. Über die beiden folgenden Bände werden wir uns einigen können, sobald der erste fertig seyn wird.
Zu allem übrigen, was unser Verhältniß betrifft beziehe ich mich auf meine früheren Erklärungen.
Wenn der Druck fortgeht, so bitte ich um die Aushängebogen.
Mit vollkommenster Hochachtung
Ew. Wohlgeboren
A. W. von Schlegel
[4]
· Abschrift , 09.03.1841
· Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
· Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.16,Nr.96
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