Nach Deiner jetzigen Anweisung wird der Druck der Kritiken gleich Montags anfangen, und es [ist] mir sehr lieb daß nicht der Lessing voranzustehn braucht, weil ich nun eine wahre Ordnung hineinbringen kann, und in dieser muß der Lessing gerade zuletzt stehn. Doch denke nicht, daß ich etwa für diesen nichts gethan hätte. Umarbeiten konnte ich ihn nicht, so endigen auch nicht, ich werde mich also der Figur des Hyperbatons bedienen. Unter andern hab ich auch eine Elegie dazu versucht, Herkules Musagetes. Noch ist sie nicht ganz fertig.
[2] Wenn Du Dich wegen der Teseide bemühen willst, das wird mir sehr erwünscht seyn. Es ist nun das einzige Werk vom Bocc[accio] was mir noch fehlt, und ich mache die Notiz über ihn gewiß noch zu den Kr[itiken].
Daß Goethe ganz wieder besser ist, weißt Du gewiß schon. Ich habe Vieweg geschrieben und meine Forderung auf 12 L[ouis]d[o]rs herabgestimmt, auch mich erboten für 4 L[ouis]d[o]rs Exemplare zu nehmen. Willigt er ein [3] so könntest Du die übrigen 8 vielleicht noch [in] Empfang nehmen, weil ichs zur Bedingung gemacht, daß er sie gleich giebt.
Sorge bey allen Göttern für Deine Gesundheit. Von Hardenberg seiner habe ich durch Charlotte sehr traurige Nachricht. Er ist noch immer in Dr[esden] und sie sieht ihn täglich[.]
Wir sind wohl.
Cura ut valeas.
Friedrich.
verte.
[4] Daß ich die Stücke der Horen nicht eher geschickt, thut mir sehr leid. Jetzt wage ichs nicht mehr, denn wenn sie Dich nicht mehr träfen, würde ein neuer unangenehmer Aufenthalt dadurch entstehen. –
Ich habe grade Lust mit den besten meiner Kritischen Fr[agmente] den Lessing zu schließen – aber ehe der Drucker so weit kommt, bist Du hoffentl[ich] hier, daß wir alles gemeinschaftlich überlegen können.