Hochverehrter Herr College!
Vor einigen Tagen empfing ich Ihre Zeilen vom 8ten d. M. worin Sie mir den Empfang meiner Erörterung der Varianten melden. Nur der Geschäfts-Ordnung wegen hatte ich sie darum gebeten; denn ich behalte von allem, was ich amtlich vorlege, eine Abschrift zurück.
In 10 bis 14 Tagen hoffe ich die Fortsetzung der Arbeit, das zweite wenigstens eben so starke Heft einsenden zu können. Ich wünsche, mich dabei nicht zu unterbrechen. Entschuldigen Sie dennoch, daß ich die Beantwortung des Schreibens vom 4ten Mai noch um ein weniges verschiebe.
Für die Sendung meiner Essais hatten Sie mir nicht zu danken: es war ja nur eine Erwiederung. Ihrer Metrologie, worauf ich wegen meiner mangelhaften Kenntnisse in der Mathematik gar keinen Anspruch hatte.
[2] À propos de metrologie! Ich las in einem Ihrer Briefe, daß Sie auf 30 Bände der Werke Friedrichs II rechnen. Ich gerieth darüber in große Bestürzung, und stellte nach meiner Weise eine Berechnung an, que voici. Der Metrolog wird mich zurecht weisen, sʼil y a lieu; der Typograph wird aber vielleicht auf seiner Meynung beharren.
Verzeihen Sie, wenn ich französische Redensarten einmische; ich war diese ganze Zeit her von Elementarbüchern dieser Sprache umlagert.
Mit der ausgezeichnetsten Hochachtung
Ew Hochwohlgeb.
ergebenster
A. W. von Schlegel
[1] Praes. 24. Juni 42.
Bh.
Zum Vortrag im Ausschuss,
vorgelegt d. 15. Juli 42.
Ad acta.
Eod. Bh.
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