Beyliegendes von HE. Docen ist schon 8. Tage in meinen Händen; in der Hoffnung es mit einem ausführlichen Brief zu begleiten habe ich es zurückgehalten, da aber mancherley Geschäfte in denen ich stecke, mich auch ferner daran verhindern könnten, so lasse ich es mit diesen wenigen Zeilen abgehen. Es war mir sehr erwünscht daß Sie sich wegen Ihrer poetischen Werke mit dem Heidelbergschen Verleger wieder arrangirt haben; die Antwort des Nürnbergischen lege ich bey. Lassen Sie ja das Publikum und Ihre Freunde nicht zu lange auf das Werk über die Nibelungen warten. – Wegen Tieck kann ich Ihnen jetzt nichts weiteres schreiben; ehʼ ich gewiß bin, daß er in Italien ist könnte ich mich auf keinen Fall mit ihm einlassen. Übrigens lasse ich Ihnen gern Ihre Mey[2]nung von ihm, ohne deßhalb die meinige aufzugeben, welche die einstimmige aller ist, die ihn und die Familie kennen gelernt haben.
Leben Sie recht wohl und lassen Sie mich die Kürze und Leerheit dieser Zeilen nicht entgelten.
Ihr
Schelling
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