erlauben, daß ich auch ohne von Ihnen gekannt zu seyn, es wage mich an Sie zu wenden.
Was mich dazu ermuthigt ist die Überzeugung, daß, wenn gleich nicht eigenes Verdienst, doch aber das meines seeligen Vaters, und der gute Name den er seiner Buchhandlung hinterlassen, dieselbe berechtigen dürfen, sich bey den größten deutschen Schriftstellern zu melden, ihnen ihre Dienste anzubieten, und somit die Mission zu erfüllen, welche die Aufgabe der J. G. Cottaʼschen Buchhandlung von jeher gewesen und bleiben wird.
Mit Leitung dieser Buchhandlung beauftragt, für welche ich in neuester Zeit, durch den Ankauf der Goeschenʼschen Buchhandlung, den Verlag von Klopstock, Wieland und neuerdings auch den von Lessing, zu dem ältern von Schiller, Goethe, Herder, Humboldt, Schelling, Pfeffel, Müller etc. gefügt habe, glaube ich meinem Auftrag nur mangelhaft nachgekommen zu seyn, wenn es mir nicht auch gelänge, dieser Buchhandlung die Ehre erworben zu haben, Euer Hochwohlgeboren Verlegerin zu seyn.
Da ich nun vernehme, daß Sie im Begriffe sind, Ihre Vorlesungen über das Nibelungenlied zu publiciren, so erlaube ich mir die ganz gehorsamste Anfrage, ob Sie nicht geneigen wollten, dieselben dieser Buchhandlung in Verlag zu geben?
Nicht minder glücklich würden Sie mich machen, wenn Sie dieselbe durch irgend eine andere Verlagsschrift beehren, und vielleicht auch der IV JahrsSchrift einmal eine Arbeit zuwenden wollten.
In ausgezeichneter Hochachtung verehrungsvoll
Euer Hochwohlgeboren
g[an]z gehorsamster
Fr[ei]herr v. Cotta
Kammerherr
Stuttgart 4 Jun. 1841
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