Liebster Freund, ich höre daß du etwas gegen Merkel und Falk schreiben willst – es sollte mir leid thun, denn die Lumpenhunde sind es doch wahrhaftig nicht werth. Sie haben in der Kotz[ebueiade] seitwärts etwas bekommen, und mit dem kleinen Merkel will ich mir noch einen kleinen Spaß machen, er muß allmählig ganz aus Berlin herausgelacht werden. Nur um Gotteswillen vertheidige dich nicht etwa im Ernst. Du wirst doch um eines so erbärmlichen Ausfalles willen, der jeden nur leidlich verständigen Leser mit Ekel erfüllt, nicht von der imposanten Maxime abgehen, immerfort anzugreifen, seine eignen Sachen aber Preis zu geben, insofern etwas gegen sie auszurichten ist? Allenfalls kann man das Vertheidigen guten Freunden überlassen. Bernhardi hat über die Merkelschen Briefe, dünkt mich, schon genug gesagt.
Melde mir dein Urtheil über diese Possen, auch gieb mir Nachrichten von dem, was du arbeitest und deinem sonstigen Lebenswandel. Wirst du oder Bernhardi nicht um den Preis des Intriguenstücks werben? Denke fleißig an das Taschenbuch. Ich habe schon verschiedenes dafür gedichtet, auch an Goethe wegen seiner und der Schillerschen Beyträge geschrieben. Ich will Archivar seyn, und was fertig ist, werde ich mich bemühen, allmählig zusammen zu bringen.
Schreibe baldigst, so trifft es mich noch hier, sonst bin ich schon fort nach Jena; bald bin ich bey Euch. Herzliche Grüße an deine liebe Frau und Dorotheen. Melde die Addresse deines Bruders.
Adieu!
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