• August Wilhelm von Schlegel , Friederike Bethmann to Friedrich Schiller

  • Place of Dispatch: Berlin · Place of Destination: Weimar · Date: 05.05.1801
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel, Friederike Bethmann
  • Recipient: Friedrich Schiller
  • Place of Dispatch: Berlin
  • Place of Destination: Weimar
  • Date: 05.05.1801
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Bibliography: Friedrich Schiller ‒ August Wilhelm Schlegel. Der Briefwechsel. Hg. v. Norbert Oellers. Köln 2005, S. 119‒122.
  • Incipit: „[1] Berlin d. 5 May 1801 [Dienstag]
    Verzeihen Sie gütigst, daß ich mir die Freyheit nehme, in einer theatralischen Angelegenheit unaufgefodert an [...]“
    Manuscript
  • Provider: Weimar, Klassik Stiftung Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv
  • Classification Number: GSA 83/428
    Language
  • German
[1] Berlin d. 5 May 1801 [Dienstag]
Verzeihen Sie gütigst, daß ich mir die Freyheit nehme, in einer theatralischen Angelegenheit unaufgefodert an Sie zu schreiben. Es ist nicht bloß die Ihrige, es ist die Sache der dramatischen Kunst, daß ein neues Werk, das unsre Bühne bereichert und zu ihrer allmähligen Umbildung mit wirken muß, in seiner ersten Erscheinung nicht verwahrlost werde. Jener Einfluß ist nicht so willkommen, daß ihm überall mit Eifer Vorschub gethan werden sollte, und es giebt mancherley höfliche Mittel, einem Stücke seinen Effekt zu verkürzen, ohne doch grade den Anschein zu haben. Dabey das gewöhnliche Theaterwesen: das Reißen um Rollen aus Rangsucht, und dann wiederum das Verweigern andre zu spielen oder auch das Übergehen der fähigsten Schauspieler aus Rücksichten, ohne Achtung vor dem Stück, welches unsre Schauspieler sich immer noch nicht gewöhnen können als die Hauptsache zu betrachten, da sie so lange Stücke gespielt haben, bey denen sie freylich die Hauptsache, aber dafür dennoch nichts sonderliches waren.
[2] Ich habe mit großer Freude die Vollendung Ihres Mädchens von Orleans für den Druck, und die Bestimmung für die Bühne, vielleicht in etwas veränderter Gestalt, erfahren. Von den übrigen Rollen kann ich ohne Kenntniß des Stückes nichts sagen; was aber die Hauptrolle betrifft, so glaube ich nach der allgemeinen Vorstellung von einem Mädchen von Orleans und meiner Bekanntschaft mit dem hiesigen Theater, es wird von der größten Wichtigkeit seyn, daß Madame Unzelmann sie spielt. Wenn Sie darüber bey Übersendung des Manuscriptes keine Bestimmung hinzufügen, oder sollten Sie es schon ohne dergleichen ganz abgesandt haben, selbige bey etwaniger Correspondenz über die Aufführung, die doch vermuthlich nicht so bald vor sich geht, nachhohlen, so läßt sich nach den hiesigen Verhältnissen voraus sehen, daß die Rolle Madame Fleck zufallen wird. Diese kann, bey manchen liebenswürdigen Vorzügen, doch eigentlich nicht aus dem bürgerlich natürlichen Kreise, und über eine beschränkte sanfte Weiblichkeit hinaustreten. Das Tragische und vollends das Heroische ist gar nicht für sie. Davon hat mich die einzige Rolle der Amenaide im Tancred [3] überzeugt. Als Thekla sah ich sie noch nicht, ich kann es mir aber darnach vorstellen. Sie ist seit den drey Jahren, da ich sie zuerst sah, gar nicht fortgeschritten, und also, da jetzt höhere Anfoderungen zuweilen gemacht werden, eigentlich rückwärts gegangen. Madame Unzelmann hingegen hat für die poetischen Formen des Schauspiels den entschiedensten Beruf. Sie trägt die Verse mit einer Sauberkeit und Zierlichkeit vor, als wäre sie von jeher daran gewöhnt gewesen, und hat dabey die Achtung für den Dichter, nie ein Wort verlohren gehen lassen zu wollen. Die Kleinheit ihrer Figur würde bey diesem weiblichen Heldencharakter kein Hinderniß seyn: man vergißt sie ganz über der Kühnheit und Energie der Bewegungen, die sie bey ihrem zarten Bau in gewaltsamen Situationen zeigt. Ihre äußere Erscheinung kann ich mir ganz bestimmt nach der Johanna von Montfaucon denken, einer Rolle, die durch ihre Behandlung zu etwas Großem und Erschütterndem wird, wo sie zuletzt, ganz wie das Mädchen von Orleans gekleidet seyn müßte, mit Helm und Brustharnisch, übrigens in weiblicher Tracht auftritt. Sollte sich bey näherer Bekanntschaft mit dem Stück eine Mishelligkeit mit [4] ihrem Persönlichen finden, so ist sie zu verständig, um nicht in solchen Falle, auch eine glänzende ihr angetragne Rolle abzulehnen.
Sie würden von ihr als Maria Stuart gewiß befriedigt gewesen seyn: ich schrieb letzthin schon an Goethe darüber. Sollten Sie mich für parteyisch halten, da ich gern gestehe, daß ich für Mad. Unzelmann persönlich Freundschaft und Verehrung hege, so berufe ich mich auf Bernhardiʼs Urtheil, dessen scharfe Theaterkritiken Sie kennen werden, der bey seiner Geringschätzung unsrer gesamten Bühne, wie sie jetzt geht und steht, ihr immer die Gerechtigkeit hat widerfahren lassen, sie als Ausnahme zu betrachten, und dießmal von neuer Bewunderung erfüllt war. Es ist die einzige Rolle, die ganz gut gespielt wird, und zur Bestätigung des oben angedeuteten muß ich sagen, daß das Stück übrigens hier gar nicht so besetzt ist, wie es seyn könnte. Unter andern wird Burleigh von dem erbärmlichsten Menschen bey der ganzen Gesellschaft gemacht. Iffland hat sich, nachdem er einmal den Melville, und einmal bey Flecks Unpäßlichkeit den Leicester übernommen, ganz daraus zurückgezogen. Die Rolle [5] der Elisabeth hätte unstreitig von Madame Meyer gemacht werden sollen; daß es nicht geschah, hatte zuerst eine Entschuldigung, da sie damals wegen ihrer nahen Niederkunft nicht erscheinen konnte. Jetzt aber, da Mad. Böheim (die nicht unfleißig, aber alt und häßlich ist) krank war, hat man nicht gewartet, bis Mad. Meyer hätte eintreten können, sondern die Sängerin Mad. Schick eingeschoben, die diesen für sie unerhörten Auftrag auch auf eine unerhörte Art ausgeführt hat, und um würdig und majestätisch zu seyn, ungefähr so spielt, wie man vor funfzig Jahren die schlechten Übersetzungen der Französischen Trauerspiele mag vorgetragen haben, und nunmehr die Rolle einmal für allemal behält.
Haben Sie für jetzt die Besetzung des Mädchens von Orleans schon ihrem Schicksale überlassen, und wollen oder können nichts weiter dabey thun, so gebe ich Ihnen die obigen Bemerkungen für folgende Fälle anheim. Man macht Hoffnung daß Sie Berlin in einiger Zeit besuchen werden: alsdann würden Sie freylich selbst am besten über das hiesige Personal urtheilen, und darnach Bestimmungen festsetzen können. Sie [6] werden dann wohl selbst finden, daß Madame Unzelmann die einzige ist, die den ächteren dramatischen Gattungen mit wahrem Eifer entgegenkommt, und um so mehr ist es zu bedauern, wenn sie durch die Wiedereinführung derselben nicht den erweiterten Spielraum für ihre Talente gewinnt, der ihr zukommt.
Entschuldigen Sie diesen langen Brief, und leben Sie recht wohl. Shakespeareʼs Mädchen von Orleans werden Sie in dem 7ten Bande erhalten haben. Der 8te ist schon bis zur Hälfte gedruckt, und könnte schon jetzt erscheinen, wenn nicht Verdrießlichkeiten mit meinem bisherigen Verleger eingetreten wären, die ich Goethen zur Mittheilung für Sie erzählt habe, da Sie jetzt mit eben diesem Manne als Verleger zu thun haben. Im 9ten werde ich nun mit der Reihe der historischen Schauspiele fertig, und gebe alsdann im 10tn eins von den sogenannten unächten Stücken, Sir John Oldcastle, das sich durch seinen Inhalt an jene anschließt.
Für den Almanach, den ich mit Tieck herausgebe, habe ich mit ihm und den übrigen Freunden fleißig gedichtet, und wünsche [7] ihm von Herzen ihren Beyfall. Wir haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben, von Ihnen einen oder den andern Beytrag zu erhalten; Cotta wird Ihnen schon längst darüber geschrieben haben.
Leben Sie nochmals wohl, und empfehlen Sie mich Ihrer Gattin.
AWSchlegel

Nachschrift Friederike Unzelmanns:
Der Herr Professor Schlegel zeigt mir so eben dießen Brief, und da er so gütig für mich spricht so kann ich ihn ohnmögl. abhalten ihn abzuschiken, oder mir das Vergnügen versagen Ihnen durch dieße wenige Zeilen meine Hochachtung zu bezeigen, und Ihnen von ganzen Herzen zu danken für die Angenehmen Augenblike, die mir die Rolle der Maria Stuart gemacht hatt. Ich bin Ihnen gewis den grösten Theil meiner Bildung für dergleichen Rollen schuldig denn Sie allein konten mir den waren Geschmak dafür beibringen. Ich wünsche nichts sehnlicher als das Glük zu haben Sie ein mal hier zu sehn, bleibt dieser Wunsch aber unbeeidigt so kann ich mir doch ohnmöglich das Vergnügen versagen Sie in Weimar zu besuchen, und welcher Angenehme Genuß mus es alsdann der Schülerin seyn wenn es ihr gelingt des Meisters Werke auch nur endfernt zu erreichen.
Friderike Unzelman
[8]
[1] Berlin d. 5 May 1801 [Dienstag]
Verzeihen Sie gütigst, daß ich mir die Freyheit nehme, in einer theatralischen Angelegenheit unaufgefodert an Sie zu schreiben. Es ist nicht bloß die Ihrige, es ist die Sache der dramatischen Kunst, daß ein neues Werk, das unsre Bühne bereichert und zu ihrer allmähligen Umbildung mit wirken muß, in seiner ersten Erscheinung nicht verwahrlost werde. Jener Einfluß ist nicht so willkommen, daß ihm überall mit Eifer Vorschub gethan werden sollte, und es giebt mancherley höfliche Mittel, einem Stücke seinen Effekt zu verkürzen, ohne doch grade den Anschein zu haben. Dabey das gewöhnliche Theaterwesen: das Reißen um Rollen aus Rangsucht, und dann wiederum das Verweigern andre zu spielen oder auch das Übergehen der fähigsten Schauspieler aus Rücksichten, ohne Achtung vor dem Stück, welches unsre Schauspieler sich immer noch nicht gewöhnen können als die Hauptsache zu betrachten, da sie so lange Stücke gespielt haben, bey denen sie freylich die Hauptsache, aber dafür dennoch nichts sonderliches waren.
[2] Ich habe mit großer Freude die Vollendung Ihres Mädchens von Orleans für den Druck, und die Bestimmung für die Bühne, vielleicht in etwas veränderter Gestalt, erfahren. Von den übrigen Rollen kann ich ohne Kenntniß des Stückes nichts sagen; was aber die Hauptrolle betrifft, so glaube ich nach der allgemeinen Vorstellung von einem Mädchen von Orleans und meiner Bekanntschaft mit dem hiesigen Theater, es wird von der größten Wichtigkeit seyn, daß Madame Unzelmann sie spielt. Wenn Sie darüber bey Übersendung des Manuscriptes keine Bestimmung hinzufügen, oder sollten Sie es schon ohne dergleichen ganz abgesandt haben, selbige bey etwaniger Correspondenz über die Aufführung, die doch vermuthlich nicht so bald vor sich geht, nachhohlen, so läßt sich nach den hiesigen Verhältnissen voraus sehen, daß die Rolle Madame Fleck zufallen wird. Diese kann, bey manchen liebenswürdigen Vorzügen, doch eigentlich nicht aus dem bürgerlich natürlichen Kreise, und über eine beschränkte sanfte Weiblichkeit hinaustreten. Das Tragische und vollends das Heroische ist gar nicht für sie. Davon hat mich die einzige Rolle der Amenaide im Tancred [3] überzeugt. Als Thekla sah ich sie noch nicht, ich kann es mir aber darnach vorstellen. Sie ist seit den drey Jahren, da ich sie zuerst sah, gar nicht fortgeschritten, und also, da jetzt höhere Anfoderungen zuweilen gemacht werden, eigentlich rückwärts gegangen. Madame Unzelmann hingegen hat für die poetischen Formen des Schauspiels den entschiedensten Beruf. Sie trägt die Verse mit einer Sauberkeit und Zierlichkeit vor, als wäre sie von jeher daran gewöhnt gewesen, und hat dabey die Achtung für den Dichter, nie ein Wort verlohren gehen lassen zu wollen. Die Kleinheit ihrer Figur würde bey diesem weiblichen Heldencharakter kein Hinderniß seyn: man vergißt sie ganz über der Kühnheit und Energie der Bewegungen, die sie bey ihrem zarten Bau in gewaltsamen Situationen zeigt. Ihre äußere Erscheinung kann ich mir ganz bestimmt nach der Johanna von Montfaucon denken, einer Rolle, die durch ihre Behandlung zu etwas Großem und Erschütterndem wird, wo sie zuletzt, ganz wie das Mädchen von Orleans gekleidet seyn müßte, mit Helm und Brustharnisch, übrigens in weiblicher Tracht auftritt. Sollte sich bey näherer Bekanntschaft mit dem Stück eine Mishelligkeit mit [4] ihrem Persönlichen finden, so ist sie zu verständig, um nicht in solchen Falle, auch eine glänzende ihr angetragne Rolle abzulehnen.
Sie würden von ihr als Maria Stuart gewiß befriedigt gewesen seyn: ich schrieb letzthin schon an Goethe darüber. Sollten Sie mich für parteyisch halten, da ich gern gestehe, daß ich für Mad. Unzelmann persönlich Freundschaft und Verehrung hege, so berufe ich mich auf Bernhardiʼs Urtheil, dessen scharfe Theaterkritiken Sie kennen werden, der bey seiner Geringschätzung unsrer gesamten Bühne, wie sie jetzt geht und steht, ihr immer die Gerechtigkeit hat widerfahren lassen, sie als Ausnahme zu betrachten, und dießmal von neuer Bewunderung erfüllt war. Es ist die einzige Rolle, die ganz gut gespielt wird, und zur Bestätigung des oben angedeuteten muß ich sagen, daß das Stück übrigens hier gar nicht so besetzt ist, wie es seyn könnte. Unter andern wird Burleigh von dem erbärmlichsten Menschen bey der ganzen Gesellschaft gemacht. Iffland hat sich, nachdem er einmal den Melville, und einmal bey Flecks Unpäßlichkeit den Leicester übernommen, ganz daraus zurückgezogen. Die Rolle [5] der Elisabeth hätte unstreitig von Madame Meyer gemacht werden sollen; daß es nicht geschah, hatte zuerst eine Entschuldigung, da sie damals wegen ihrer nahen Niederkunft nicht erscheinen konnte. Jetzt aber, da Mad. Böheim (die nicht unfleißig, aber alt und häßlich ist) krank war, hat man nicht gewartet, bis Mad. Meyer hätte eintreten können, sondern die Sängerin Mad. Schick eingeschoben, die diesen für sie unerhörten Auftrag auch auf eine unerhörte Art ausgeführt hat, und um würdig und majestätisch zu seyn, ungefähr so spielt, wie man vor funfzig Jahren die schlechten Übersetzungen der Französischen Trauerspiele mag vorgetragen haben, und nunmehr die Rolle einmal für allemal behält.
Haben Sie für jetzt die Besetzung des Mädchens von Orleans schon ihrem Schicksale überlassen, und wollen oder können nichts weiter dabey thun, so gebe ich Ihnen die obigen Bemerkungen für folgende Fälle anheim. Man macht Hoffnung daß Sie Berlin in einiger Zeit besuchen werden: alsdann würden Sie freylich selbst am besten über das hiesige Personal urtheilen, und darnach Bestimmungen festsetzen können. Sie [6] werden dann wohl selbst finden, daß Madame Unzelmann die einzige ist, die den ächteren dramatischen Gattungen mit wahrem Eifer entgegenkommt, und um so mehr ist es zu bedauern, wenn sie durch die Wiedereinführung derselben nicht den erweiterten Spielraum für ihre Talente gewinnt, der ihr zukommt.
Entschuldigen Sie diesen langen Brief, und leben Sie recht wohl. Shakespeareʼs Mädchen von Orleans werden Sie in dem 7ten Bande erhalten haben. Der 8te ist schon bis zur Hälfte gedruckt, und könnte schon jetzt erscheinen, wenn nicht Verdrießlichkeiten mit meinem bisherigen Verleger eingetreten wären, die ich Goethen zur Mittheilung für Sie erzählt habe, da Sie jetzt mit eben diesem Manne als Verleger zu thun haben. Im 9ten werde ich nun mit der Reihe der historischen Schauspiele fertig, und gebe alsdann im 10tn eins von den sogenannten unächten Stücken, Sir John Oldcastle, das sich durch seinen Inhalt an jene anschließt.
Für den Almanach, den ich mit Tieck herausgebe, habe ich mit ihm und den übrigen Freunden fleißig gedichtet, und wünsche [7] ihm von Herzen ihren Beyfall. Wir haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben, von Ihnen einen oder den andern Beytrag zu erhalten; Cotta wird Ihnen schon längst darüber geschrieben haben.
Leben Sie nochmals wohl, und empfehlen Sie mich Ihrer Gattin.
AWSchlegel

Nachschrift Friederike Unzelmanns:
Der Herr Professor Schlegel zeigt mir so eben dießen Brief, und da er so gütig für mich spricht so kann ich ihn ohnmögl. abhalten ihn abzuschiken, oder mir das Vergnügen versagen Ihnen durch dieße wenige Zeilen meine Hochachtung zu bezeigen, und Ihnen von ganzen Herzen zu danken für die Angenehmen Augenblike, die mir die Rolle der Maria Stuart gemacht hatt. Ich bin Ihnen gewis den grösten Theil meiner Bildung für dergleichen Rollen schuldig denn Sie allein konten mir den waren Geschmak dafür beibringen. Ich wünsche nichts sehnlicher als das Glük zu haben Sie ein mal hier zu sehn, bleibt dieser Wunsch aber unbeeidigt so kann ich mir doch ohnmöglich das Vergnügen versagen Sie in Weimar zu besuchen, und welcher Angenehme Genuß mus es alsdann der Schülerin seyn wenn es ihr gelingt des Meisters Werke auch nur endfernt zu erreichen.
Friderike Unzelman
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