Sie empfangen hiebey drey Exemplare meiner Gedichte, wovon ich Sie ersuche eins für sich zu behalten, und ein andres in meinem Namen des Herzogs Durchlaucht zu überreichen. Das dritte ist für Hrn. Hofrath Schiller bestimmt. ‒ Das zuerst geschickte Exemplar erbitte ich mir zurück, ich wollte es einer Dame schenken, die einen großen Werth darauf legen wird, daß Sie es als das Ihrige gebraucht haben. Haben Sie nicht auch noch den ersten Band von Tiecks Don Quixote?
Es thut mir leid, daß ich dießmal eigentlich nichts neues schicke, da Sie die Sammlung der Gedichte schon kennen. Nächstens hoffe ich aber mit dem 6ten Bande des Shaksp. aufwarten zu können.
Für das mir verschaffte Buch der Liebe danke ich recht sehr. Es ist ein wahrer Schatz alter Geschichten, in einer herzlichen und körnigen Sprache erzählt. Die Bearbeitung des Tristan war mir in Beziehung auf meine Zwecke besonders interessant.
[2] Ich bin übrigens sehr fleißig dabey, meine Projekte auszuführen, und kann vielleicht vor Ausgang des Sommers schon ein Stück von einem längeren Gedichte zeigen.
Mein Bruder denkt morgen, wenn das Wetter gut bleibt, nach Weimar zu gehen, und freut sich darauf Sie nach einer so langen Zeit wieder zu sprechen. Er wird Ihnen von meiner Frau Befinden, von Tieck und was sonst in unserm Kreise vorgeht, erzählen können. Leben Sie recht wohl und gesund.
AWSchlegel